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Was bringt die Eishockey-Zukunft?

Von Alexander Zambarloukos   26.März 2019

Dass es mit Andreas Brucker, Eishockey-Cheftrainer bei Red Bull Salzburg, und Graz-Verteidiger Erik Kirchschläger wenigstens zwei gebürtige Linzer ins Play-off-Semifinale geschafft haben, ist für die Black Wings kein Trost. Die Saison ging so zu Ende, wie es zu befürchten gewesen war. Mit einem Viertelfinal-Aus, das nicht nur lange Gesichter, sondern viele Fragen zurücklässt. Die OÖN antworten.

 

? Ist der für den glücklosen Troy Ward eingesprungene Tom Rowe der richtige Trainer?

Ja. Und das liegt nicht nur daran, dass ihn die Fans mögen. Der 62-Jährige mit gigantischer NHL-Erfahrung verbeißt sich in seine Aufgabe und gestaltet die Zukunft mit, obwohl er noch keinen Vertrag hat. Der US-Amerikaner findet den richtigen Zugang zu den Spielern – auch zu den jungen Österreichern, die eine Leitfigur wie ihn benötigen. "Er ist ein sehr cooler Typ. Man hat gesehen, wie die Spieler für ihn gekämpft haben", sagte Manager Christian Perthaler.

 

? Wie sieht die Kaderplanung aus? Wer bleibt, wer kommt, wer geht?

Von offizieller Seite gibt es noch kein Statement. Das gehört sich auch so. Zuerst sollen die Spieler erfahren, woran sie sind. Ab Mittwoch werden Gespräche geführt. 17 Cracks haben laufende Verträge, der 37-jährige Stürmer Bracken Kearns erklärte mit Tränen in den Augen seinen Rücktritt. Der Kanadier ist nicht der einzige Linzer Legionär, der die Erwartungen nicht erfüllt hat. "Wir haben uns von dieser Mannschaft mehr versprochen als nur das Viertelfinale. Vieles hat nicht zusammengepasst, ich glaube, dass wir nicht mehr so viele ,Stars’ brauchen", urteilte Klubpräsident Peter Freunschlag. Es könnte wieder einen größeren Umbruch geben, bis zu elf Abgänge sind möglich.

 

? Die Black Wings wollten schneller, jünger, attraktiver und ähnlich erfolgreich wie in den Meistersaisonen 2002/03 und 2011/12 sein. Warum hat das nicht funktioniert?

Rowes Vorgänger Ward hat sich beim Radikalumbruch im Sommer 2018 verspekuliert, bei der Auswahl der Legionäre kein glückliches Händchen gehabt und der Mannschaft nie seinen Stempel aufdrücken können. Relativ früh in dieser Saison verlor er durch seine forsche Gangart die Kabine, selbst ein Systemwechsel (laienhaft ausgedrückt von Scheibe tief hin zum Kombinationsspiel in die Breite) brachte nicht den gewünschten Erfolg. Ward muss sich auch den Vorwurf gefallen lassen, zu spät mit der Vorbereitung begonnen zu haben (10. August). Der Geschwindigkeitsverlust in der Offensive durch die Abgänge von Fabio Hofer und Joel Broda konnte nicht kompensiert werden. Darüber hinaus ließ die Trainingsintensität zu wünschen übrig, die Spieler waren körperlich nie in Topform. Das machte sich auch in den Play-offs, die noch dazu von vielen Verletzungen überschattet waren, bemerkbar. Wer zu spät kommt, kassiert Strafen. Beim EHC waren es zu viele. Das weiß auch Rowe. "Ich will den Konditionsstandard deutlich nach oben schrauben. Und wir brauchen mehr Kadertiefe, um den internen Konkurrenzkampf zu entfachen", sagt er.

 

? Wie reagieren Sponsoren auf diese "Seuchensaison"?

Geduldig. "Soweit ich weiß, bleiben alle treu", sagt Freunschlag und kalkuliert auch in der Spielzeit 2019/20 mit einem 4,4-Millionen-Euro-Budget. Um Fehlgriffe auf dem Transfermarkt zu minimieren, wird das Scouting auf breitere Beine gestellt werden.

 

? Kommen die Anhänger der Black Wings in den Genuss einer Saisonabschlussfeier?

Ja. Voraussichtlich am Freitag. "So etwas gehört auch in nicht so guten Jahren dazu. Wir wollen Danke sagen. Die Fans waren unglaublich", betonte Perthaler. Jetzt sollen wieder rosigere Zeiten anbrechen. "Wir haben sehr viel gelernt, wir müssen uns schnell aufrichten, planen, einkaufen."

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27. April 2024