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Die Rückkehr des Meistermachers: "Es wird emotional"

Von Alexander Zambarloukos   15.Februar 2020

Mit 239 Siegen ist Rob Daum der erfolgreichste Coach in der Geschichte der Erste Bank Eishockeyliga – und seit kurzem beim Villacher SV, den der Kanadier mit zwei Triumphen (5:2 gegen Fehervar, 4:2 in Znojmo) zurück in die Spur geführt hat. Am Sonntag (17.30 Uhr, Liveticker auf nachrichten.at) kehrt der 62-Jährige an seine ehemalige Langzeit-Wirkungsstätte zurück. Und zwar in die Linz-AG-EisArena, wo der „Professor“ von 2011 bis 2017 das Zepter bei den Black Wings schwang. Gleich in seiner Premierensaison führte Daum, der 2007/08 in der NHL Assistenzcoach bei den Edmonton Oilers gewesen war, den EHC zum zweiten Meistertitel. Das war 2011/12.

OÖNachrichten: Wenn Sie an Ihre Zeit bei den Black Wings denken, was bleibt da hängen?

Rob Daum: Linz wird immer in meinem Herzen sein. Die Vorfreude ist riesig, es wird eines der emotionalsten Matches in meiner Karriere. Ich habe so viel Positives erlebt, so viel Erfolg gehabt mit einem Verein, der nicht das höchste Budget hatte. In dieser Zeit hatte ich Angebote anderer Vereine, aber die habe ich ausgeschlagen. Ich habe es hier geliebt und wäre sehr, sehr gerne länger geblieben. Es war nicht meine Entscheidung, zu gehen.

Die Rückkehr des Meistermachers: "Es wird emotional"
2020: Daum in Villach

Nachdem sich die Black Wings Anfang Jänner 2019 von Ihrem Nachfolger Troy Ward getrennt hatten, haben Sie sich mit einer E-Mail in Linz wieder ins Spiel gebracht.

Ja, ich wollte dem Verein in dieser schwierigen Phase helfen und habe mich als Übergangslösung bis Saisonende angeboten, um dem Verein die Chance zu geben, zu planen. Ich war ja mit dem Umfeld und auch mit Teilen der Mannschaft vertraut. Leider habe ich damals keine Antwort bekommen.

Mit welchem Echo rechnen Sie von Seiten der Black-Wings-Fans?

Wenn ich das wüsste ... Ich bin ein sehr sensibler Mensch. Dieses Publikum ist das beste, das ich je gesehen habe. Es ist ganz speziell, das zu erleben und jetzt wieder involviert zu sein – auch wenn ich diesmal auf der falschen Seite stehe. Ich komme als Gegner und habe nicht vor, mit dem VSV irgendwelche Geschenke zu verteilen.

Die Black Wings müssen das Play-off-Ticket zum zweiten Mal in Folge über die „Knochenmühle“ Qualifikationsrunde in Angriff nehmen. Diese Zitterpartien gab es in Ihrer Ära nicht.

Es steht mir nicht zu, Kommentare über Linz abzugeben. Ich kann nur sagen, dass es ein qualitativ hochwertiges Team ist mit vielen bekannten Gesichtern aus meiner Zeit – Mark Szücs, Phil und Bobby Lukas (im Betreuerstab, Anm.), Stefan Gaffal, Gerd Kragl, Justin Florek, Dan DaSilva, Rick Schofield, Laurens Ober oder Brian Lebler. Ich habe in Foren gelesen, dass er keine Idealbesetzung als Kapitän sein soll. Das ist Blabla. Brian ist einer der feinsten Menschen, die ich kennengelernt habe.

Nach Ihrem Abschied aus Linz ist es eher ruhig um Sie geworden. Sie waren nach Ihrer Freistellung beim DEL-Verein Iserlohn am 21. November 2018 ohne Job.

Es ist ein knallhartes Geschäft. Es nagt an einem, wenn man arbeiten will, aber nicht die Möglichkeit dazu bekommt. Deshalb bin ich dem Villacher SV unendlich dankbar, dass er sich für mich entschieden hat. Es ging blitzschnell. Ich habe – glaube ich – den kürzesten Vertrag der Eishockeygeschichte unterschrieben. Für einen Monat mit dem Bonus Play-offs. Danach wird man sehen, was passiert.

Linz und Villach sollten schon ins Viertelfinale einziehen, oder?

Ich bin kein Hellseher, in dieser Quali-Runde ist überhaupt nichts selbstverständlich. Jeder Spieltag hat Play-off-Charakter.

Black Wings und Villach auf Play-Off-Kurs

Die Black Wings haben ihre Auswärtsmisere abgeschüttelt und nach fünf Niederlagen in der Fremde einen 6:2-(0:1, 2:1, 4:0)-Sieg in Dornbirn gefeiert. Morgen (17.30 Uhr) wartet das Heimspiel gegen den Villacher SV, Linz und die Kärntner segeln quasi gleichauf auf Play-off-Kurs. Sie führen die Qualifikationsrunde überlegen an, der Vorsprung auf den ominösen Strich beträgt sechs Matches vor Schluss bereits acht Punkte.

In dieser Tonart darf es weitergehen. Im Ländle war Härte Trumpf, der EHC ließ sich von einigen fragwürdigen Entscheidungen der Referees und einem zweimaligen Rückstand (0:1, 1:2) nicht aus der Bahn werfen. Im Schlussdrittel machte Kapitän Brian Lebler (im Bild) mit seinen Saisontoren 25, 26 und 27 alles klar.

Mit dem VSV haben die Black Wings noch einige Rechnungen zu begleichen. Die jüngsten drei Duelle gingen an die „Adler“. Man darf gespannt sein, welcher Trainer-Routinier morgen jubelt – Tom Rowe (63) oder Rob Daum (62)? Die beiden kennen einander übrigens nicht.

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26. April 2024