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Keine Auswärtsdressen in Kindergröße

Von Reinhold Pühringer   12.Dezember 2020

"Die Profis und ich sind ihnen dankbar, dass sie sich bereiterklärt haben, den Verein im Europacup zu halten", sagt Bernhard Humer, Chef der SPG Walter Wels, über Julian Rzihauschek und Petr Hodina. Furchtlos sprangen die beiden Zwölfjährigen gemeinsam mit dem Ungarn Gabor Böhm (23) ein, um den oberösterreichischen Tischtennis-Top-Klub beim Champions-League-Turnier in Düsseldorf zu vertreten.

Nach einem positiven Coronatest von Stammspieler Adam Szudi war die gesamte Welser A-Garnitur samt Trainer unter Quarantäne gestellt worden. Da auch die Gruppenletzten im Frühjahr – eine Klasse tiefer – im ETTU-Cup weiterspielen dürfen, können die Messestädter dank ihres Ersatz-Trios im Europacup überwintern.

Schon vor dem ersten Service im gestrigen Auftaktspiel gegen Saarbrücken - die SPG Walter Wels musste sich dabei 0:3 geschlagen geben - hatten sich für die Welser, die in ihrer Gruppe auch noch auf Roskilde (Den) und Pontoise (Fra) treffen, Hürden aufgetan.

Weil die ebenfalls in Blau spielenden Deutschen das Heimrecht bekamen, sollte Wels in den schwarzen Auswärtstrikots spielen. "Allerdings haben wir keine schwarzen Champions-League-Dressen in Kindergröße", verriet Ersatztrainer Helmut Giglmayer, der daraufhin das Gespräch mit Saarbrücken suchte. Die Deutschen hatten ein Einsehen und wechselten auf Schwarz. Von seiner besten Seite hatte sich Saarbücken-Star Patrick Franziska schon beim Mittagessen im Hotel gezeigt, als er sich bei den Welser Burschen erkundigte, wie es ihnen gehe. Speziell für Rzihauschek war das ein absolutes Highlight, ist der 28-Jährige doch sein großes Vorbild. "Mein Wunsch ist es, einen Satz zu gewinnen", lautet der mutige Wunsch des SMS-Zweitklässlers für die bis morgen laufende Gruppenphase. Ein schwieriges Unterfangen.

"Spielt wie im Training"

Giglmayr, der als Trainer einsprang, versucht, den Kindern die Nervosität zu nehmen: "Ich habe ihnen gesagt, sie sollen wie im Training spielen." Die Einstellung der beiden sei vorbildlich. Während Rzihauschek, der in Wien zu Hause ist, die österreichische U13-Rangliste anführt, ist Hodina die Nummer eins der tschechischen Alterskollegen. Humer ist stolz auf sein Duo, das nun die Profis rausreißt. "Deshalb träume ich davon, dass wir im Frühjahr im ETTU-Cup bis ins Finale kommen und dort dann die Burschen bei den Profis mit der auf der Bank sitzen dürfen." Die Chancen dafür sind intakt: Im vergangenen Frühjahr war Wels unter die besten Vier des Bewerbs gekommen, ehe coronabedingt abgebrochen wurde.

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