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Happy End eines Tischtennis-Krimis

Von Reinhold Pühringer   15.November 2019

„Es ist schwieriger, Olympiasieger zu werden, als die Austrian Open zu gewinnen“, sagte der Deutsche Timo Boll über die Besetzung des Turniers in der Linzer TipsArena. Der siebenfache Europameister weiß, wovon er spricht. Das mussten gestern auch Österreichs Asse anerkennen. Während Boll mit 4:0 über Aliaksandr Khanin (Blr) ins Achtelfinale einzog, war für die meisten rot-weiß-roten Hoffnungen zum Hauptrunden-Auftakt nichts zu holen.

Umso mehr wiegt bei diesem elitären Feld der Achtelfinaleinzug Sofia Polcanovas. Die Linzer Lokalmatadorin lieferte eine Nervenschlacht, wehrte beim 4:3 über die Koreanerin Choi Hyojoo sogar drei Matchbälle ab. „Ich war mental sehr stark“, sagte die 25-Jährige strahlend, die noch eine Rechnung mit den Austrian Open offen hatte. „In den letzten zwei Jahren habe ich hier in der ersten Runde verloren, darum wollte ich unbedingt gewinnen.“ Heute wartet mit der Chinesin Qian Tianyi eine ungleich schwierigere Aufgabe.

Video: Tischtennis-Superstar Timo Boll zu Gast in Linz.

Auch Gardos/Habesohn weiter

Ebenfalls noch im Rennen ist das Ex-Europameisterdoppel Robert Gardos und Daniel Habesohn, das das Österreicher-Duell mit Chen/Serdaroglu 3:0 für sich entschied.

Die beiden Aufstiege sind ein versöhnlicher Abschluss eines aus rot-weiß-roter Sicht sonst recht harten Turniertags. Richtig bitter war zuvor vor allem Polcanovas Aus im Mixedbewerb an der Seite von Stefan Fegerl gewesen. Sie unterlagen im Achtelfinale der französischen Paarung Yuan/Lebesson etwas überraschend 1:3. „Dieses Aus schmerzt wahnsinnig“, kommentierte Verbands-Präsident Hans Friedinger. Und zwar in gleich mehrfacher Hinsicht. Zum Einen steht wegen der Niederlage nun fest, dass

Polcanova/Fegerl sich nicht für die ITTF Grand Finals qualifizieren. Bei dem nächstes Monat stattfindenden Highlight werden unter den besten acht Paaren der World-Tour-Wertung vier Olympia-Tickets vergeben. Die Tokio-Chance ist damit allerdings nicht komplett dahin: Über die Weltrangliste werden noch vier weitere Startplätze vergeben.
Abseits davon stellte das Mixed aus österreichischer Sicht die größte Chance dar, an den beiden Finaltagen Samstag und Sonntag beim Heimturnier noch vertreten zu sein. „Von der Papierform her müssen wir dann solche Partien einfach gewinnen“, nahm Friedinger die Spieler in die Pflicht.

Liu Jia schaffte Klarheit

Eine Weltranglistenreform Anfang 2018 führte dazu, dass die elitäre Platinum-Serie, zu der die bet-at-home.com Austrian Open zählen, von der Weltspitze regelrecht überrannt wird. Für die Veranstalter ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ist es schön, die Stars am Tisch zu haben, andererseits wird die Luft für Lokalmatadore schnell recht dünn.

Das galt auch für Liu Jia, die gegen die deutsche Linz-Siegerin von 2015 Han Ying 0:4 verlor: „Gegen sie kommt jeder Ball zurück, das ist hart für den Kopf.“ Die 38-Jährige räumte danach mit Spekulationen auf, wonach sie nächstes Jahr noch einmal die Austrian Open spielen könnte. „Olympia wäre noch schön, mehr wird es aber nicht geben.“

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