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Bronze – und ein "Frei-Zeichen" für die weitere Karriere

Von Christoph Zöpfl   02.September 2021

Einen Tag nach Gold, Silber und Bronze im Zeitfahren gelang Österreichs Handbike-Trio gestern beim Straßenrennen auf dem Fuji Speedway erneut ein Medaillen-Hattrick. Paralympic-Champion Walter Ablinger komplettierte mit Bronze seinen persönlichen Medaillensatz. Der 52-jährige Innviertler hatte zuvor in seiner langen Karriere jeweils zwei Gold- und zwei Silbermedaillen gewonnen. Thomas Frühwirth und Alexander Gritsch holten wie am Vortag in ihrer Klasse Silber bzw. Bronze.

Kühle Temperaturen, Nebel und im Laufe des Rennens immer stärker werdender Regen – die Bedingungen auf dem Fuji Speedway hatten sich über Nacht komplett verändert, wasserdicht erwies sich dabei der Kampfgeist von Walter Ablinger, der es in seiner Klasse als Einziger schaffte, sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen eine Medaille zu holen. "Ich habe nicht geglaubt, dass ich das noch so durchdrücken kann. Ich freue mich riesig", sagte der Rainbacher, der mit den stärksten Konkurrenten in der Führungsgruppe auf den ersten drei von sechs Runden gemeinsame Sache machte. "Das hat gut funktioniert, wir konnten den Vorsprung auf die Verfolger permanent vergrößern." Am Ende rettete der Russe Ruslan Kuznetsov als Ausreißer seinen Vorsprung knapp vor dem Schweizer Heinz Frei ins Ziel, Ablinger folgte knapp dahinter auf Platz drei. "Mit dem Heinz habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Unglaublich, was der junge Mann noch draufhat", sagte der goldene Zeitfahrer. Der "junge" Herr Frei ist übrigens 62 Jahre alt – und eine Inspiration für den 52-jährigen Ablinger. Das gestrige "Frei-Zeichen" könnte ein Signal für die Karriereplanung sein. Die WM 2022 in Kanada hat der Innviertler ohnehin noch auf dem Radar, gestern dachte er auch schon an die WM 2023 in Glasgow. Und dann dauert es nur noch ein Jahr, bis in Paris die nächsten Paralympics stattfinden ...

Ein spektakulärer Überschlag beendete gestern das Rennen von Elisabeth Egger. Die Mühlviertlerin überstand den Crash unverletzt, auch ihr Handbike konnte repariert werden. Heute startet sie mit Ablinger und Frühwirth in der Mixed-Staffel, die nicht zum Kreis der Medaillenkandidaten zählt.

Die "Maschine" Plat machte alle platt
Jetze Plat

Die „Maschine“ Plat machte alle platt

Zum dritten Mal holte Jetze Plat gestern eine Goldmedaille, zum dritten Mal verwies er einen Österreicher auf Platz zwei. Der 30-jährige Niederländer, der mit einem kürzeren linken Oberschenkel und ohne Bänder im linken Knie geboren wurde – später musste der rechte Unterschenkel amputiert werden –, war auch im Straßenrennen in seiner Kategorie eine Klasse für sich und ließ wie im Zeitfahren den Steirer Thomas Frühwirth und den Tiroler Alexander Gritsch hinter sich. Am Sonntag hatte Plat im Triathlon dem Mühlviertler Florian Brungraber die Goldmedaille weggeschnappt.

„Ich bin schon als Fünfjähriger mit dem Handbike gefahren. Mein Körper ist dafür gemacht“, sagt der Modell-Athlet, der in seiner Heimat zu den sportlichen Top-Stars zählt. Seine Gegner bezeichnen Plat oft als „Maschine“, weil seine Handarbeit so beeindruckend ist. In Rio hatte er vor fünf Jahren nach Triathlon-Gold noch Bronze im Straßenrennen der Handbiker geholt. In Tokio vollendete er als Fahnenträger des niederländischen Teams den goldenen Hattrick. „Der Jetze ist ein genetisches Monster“, sagte Frühwirth nach dem Rennen – und gratulierte seinem unschlagbaren Rivalen besonders herzlich. „Ein Typ wie er verkörpert die Zukunft des Handbike-Sports.“

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