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Als würde eine Epidemie nicht reichen

Von Reinhold Pühringer   13.April 2021

Was für den Menschen derzeit Corona ist, ist für Pferde Herpes. Ein Ausbruch in Valencia Anfang März vervielfachte den praktisch seit jeher bestehenden Virus derartig, dass Europas Reitsport-Verband (FEI) alle Turniere auf dem Kontinent absagte. Eine nun mit Auflagen verbundene Lockerung macht es möglich, dass das am Donnerstag beginnende CSI***-Springreitturnier in Linz-Ebelsberg der erste internationale Bewerb seit dem "Pferde-Lockdown" ist. "Für uns bedeutet das einen Mehraufwand von etwa 30.000 Euro", sagt Helmut Morbitzer, Organisator des Linzer Pferdefestivals. Nun werden sechs Tierärzte sowie acht Quarantäne-Pferdeboxen notwendig, welche mit 200 Metern Mindestabstand zu den übrigen Unterbringungen aufgestellt werden. Ein Rekordstarterfeld von 500 Pferden wäre möglich gewesen, dieses wurde jedoch auf 400 reduziert. "Denn über dieser Zahl sehen die Auflagen verpflichtende Bluttests für die Pferde vor. Da deren Auswertung aber etwa fünf Tage braucht, wäre das zeitlich kaum möglich gewesen", zog Morbitzer die einfachere Variante vor.

Um auch die menschlichen Auflagen zu erfüllen, wurde eine Teststation eingerichtet sowie ein Dutzend Aufsichtspersonen für das mit 350.000 Euro dotierte Turnier engagiert. Nach Zusagen der wichtigsten Sponsoren macht Morbitzer mit dem Pferdefestival bis mindestens 2023 weiter. Zwei Dreistern-Turniere pro Jahr sind geplant. Das zweite visiert er für Ende Oktober an. Je nach Krankheitssituation könne er sich aber eine Vorverlegung in den September vorstellen.

Die tiefsten Sorgenfalten bereitet ihm derzeit aber das Wetter, speziell möglicher Schneefall. Morbitzer ist zuversichtlich: "Ich bin mit der Landwirtschaft groß geworden – und daher weiß ich: Wenn es im April einmal geschneit hat, dann war es das mit dem Schnee." Sein Wort in Petrus’ Ohr.

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27. April 2024