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"Es ist wurscht, wer in diesem Derby den Druck hat"

Von Thomas Streif   26.August 2021

Am Sonntag wird Marcel Ziegl sein 308. Pflichtspiel für die SV Guntamatic Ried bestreiten. Der 28-Jährige wird erstmals in einem Oberösterreich-Derby mit der Kapitänsbinde am Arm einlaufen. "Jeder in der Mannschaft freut sich auf dieses Spiel in einem vollen Stadion", sagt Ziegl. Der defensive Mittelfeldspieler gab im Alter von zarten 15 Jahren im November 2008 sein Bundesliga-Debüt gegen den LASK. Ziegl ist derzeit in der Bundesliga jener Spieler, der am längsten ohne Unterbrechung beim selben Verein unter Vertrag steht.

Was muss im Derby gegen den LASK besser werden als bei der 0:3-Niederlage am Sonntag bei Rapid Wien?

Marcel Ziegl: Da muss klarerweise einiges besser werden. Rapid ist ein guter Gegner, aber für uns wäre durchaus mehr möglich gewesen. Es gab Phasen im Spiel, in denen wir gut dabei waren. Leider haben wir es nach Ballgewinnen nicht geschafft, gut ins Umschaltspiel zu kommen. Das war der Grund, warum wir nur selten gefährlich vor das Tor gekommen sind. Hier müssen wir ansetzen. Bei Ballgewinnen muss es uns gegen den LASK gelingen, schnell und konzentriert nach vorne zu spielen.

Der LASK ist mit nur einem Sieg aus fünf Spielen unter den Erwartungen geblieben. Wie stark schätzen Sie die Linzer ein?

Wenn der LASK heute Abend den Aufstieg im Europacup gegen St. Johnstone schafft, dann kommen sie mit Selbstvertrauen und Rückenwind zu uns in die Josko-Arena. Und wenn nicht, heißt das auch nichts, weil ein Derby hat seine eigenen Gesetze. Das beste Beispiel war unser Sieg im Cup vor vier Jahren. Damals sind wir als Zweitligist als großer Außenseiter ins Spiel gegangen und haben sensationell mit 4:1 gewonnen. Nichtsdestotrotz ist uns bewusst, dass der LASK als Favorit ins Spiel geht, aber das heißt in dieser Partie überhaupt nichts. Wir werden sicher kein fehlerfreies Match spielen, aber wenn es uns gelingt, diese zu minimieren, dann können wir auch drei Punkte holen. Ich kann versprechen, dass wir von der ersten Minute an Vollgas geben, um den Fans zu zeigen, dass wir den Derbysieg unbedingt wollen.

Das Rieder Stadion wird wahrscheinlich erstmals seit 2017 wieder (annähernd) ausverkauft sein. Welche Rolle können die Fans für den Außenseiter Ried spielen?

Wir müssen unsere lautstarken Fans von der ersten Minute an mit ins Boot nehmen. Wir wollen aggressiv und mutig ins Spiel gehen, dann ist in unserem Stadion die Hölle los.

Es ist Ihr erstes OÖ-Derby als Kapitän der SV Ried. Wie besonders ist dieses Spiel für Sie persönlich?

Jeder in der Mannschaft freut sich auf Sonntag, es gibt nichts Geileres, als in einem vollen Stadion zu spielen, davon lebt der Fußball. Fast eineinhalb Jahre ohne Zuschauer sind genug, es waren komische Spiele. Aber trotz der vielen Emotionen müssen wir kühlen Kopf bewahren. Grundsätzlich glaube ich, dass es neben dem Wiener Derby eines der brisantesten Spiele im österreichischen Fußball ist. Seit Montag werde ich ununterbrochen darauf angesprochen. Daran merkt man, welche Bedeutung das Spiel gegen den LASK für die Menschen in der Region hat.

Welche Mannschaft hat mehr Druck?

Das ist in einem OÖ-Derby völlig wurscht. Ganz egal, wie der Saisonstart für beide war.

Wie groß ist die Anspannung vor einem Derby im Vergleich zu einem anderen Ligaspiel?

Die Anspannung ist anders, das Derby ist überall präsent, auch in den Medien. Je näher das Spiel rückt, desto größer ist die Vorfreude, gemischt mit einer positiven Anspannung. Ich würde es als "Derby-Fieber" bezeichnen. Gänsehaut werde ich schon beim Aufwärmen haben, denn selbst da wird die Stimmung schon eine ganz besondere sein. Beim Spiel selbst gilt es, die Vorfreude und Nervosität in positive Energie umzuwandeln.

Bisher sind fünf Spiele absolviert. Wo würden Sie die Mannschaft in der Liga einordnen?

Es gibt vier, fünf Mannschaften, die klar über die anderen Teams zu stellen sind, dazu mit RB Salzburg ein überragendes Team. Gegen die anderen Mannschaften können wir in jedem Spiel punkten. Primäres Ziel ist der Klassenerhalt, aber jetzt nur zu sagen, wir wollen nicht Letzter werden, ist mir zu wenig. Das Ziel muss sein, den Rückstand auf die obere Tabellenhälfte zu reduzieren. Dazu müssen wir aber konstanter werden.

Sie sind seit Ihrer Jugend in Ried. Kein aktueller Bundesliga-Kicker ist länger bei seinem aktuellen Verein als Sie. Was bedeutet Ihnen das?

Viel, ich denke, es hat bisher immer für beide Seiten gepasst. Der Verein hat mir auch während und nach meinen beiden Kreuzbandrissen das Vertrauen geschenkt. Und ich weiß, was ich an diesem Verein, der für mich Heimat bedeutet, habe. Wenn ich meine Karriere hier beende, dann hätte ich sicher nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Eine Karriere nur hier in Ried, ich glaube, das wäre etwas, worauf ich sehr stolz sein könnte. Aber ich hoffe vorher noch auf mehrere gute sportliche Jahre bei der SVR.

Ticket-Infos

Mit Stand Mittwochnachmittag waren für das Spiel der SV Guntamatic Ried gegen den LASK am kommenden Sonntag (17 Uhr) rund 6000 Karten verkauft. Sitzplätze gibt es nur noch vereinzelt, Stehplätze gibt es noch genügend, müssen aber entweder in der SV-Ried-Geschäftsstelle oder am Spieltag (falls noch Resttickets vorhanden sind) gekauft werden. Mehr Informationen online unter www.svried.at

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26. April 2024