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Die Baustellen der zweiten Liga

Von (tst/haba/rawa)   04.Dezember 2018

SV Guntamatic Ried: Keine besinnlichen Zeiten wollen derzeit bei der SV Guntamatic Ried einkehren. Sportlich liegt man sechs Punkte hinter Tabellenführer Wattens, und auch über die finanzielle Situation wurde in den vergangenen Tagen wieder heftig spekuliert. Stein des Anstoßes ist die Finanzierung des neuen Trainingszentrums um rund 2,2 Millionen Euro. Die Oberbank steht mit einem Pfandrecht in der Höhe von 625.000 Euro im Grundbuch.

Da der SV Ried 2013 insgesamt vier Millionen Euro an Subventionsgeldern vom Land Oberösterreich für eine "Infrastrukturoffensive" zugesagt wurden, wittern Kritiker sorglosen Umgang mit Steuergeld. Diese Vorwürfe weist Roland Daxl, Geschäftsführer der SV Ried, im Gespräch mit den OÖN zurück. "Bereits 2015, also vor Baubeginn, wurde dieses Pfandrecht in das Grundbuch eingetragen. Das ist ein ganz normaler Geschäftsvorgang", sagt Daxl. Anders hätte man das Trainingszentrum nicht finanzieren können.

Tatsache sei aber auch, dass die SV Ried Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 2,2 Millionen Euro habe. "Dafür haben wir eine Top-Infrastruktur, ein eigenes Stadion und ein Trainingszentrum, das uns gehört. Diese Verbindlichkeiten werden wir wie ein Häuselbauer Stück für Stück zurückzahlen." In dieser Saison sei man finanziell im Plansoll. Man baue trotz der sportlich schwierigen Situation sogar Verbindlichkeiten ab.

Klar ist aber, dass ein baldiger Aufstieg in die Bundesliga für die SVR enorm wichtig wäre. Der Profibetrieb sei bei einem Nichtaufstieg nicht gefährdet, so Daxl. In den nächsten Monaten werde man ein unterstützendes Wirtschaftskomitee präsentieren. Bedarf dafür gibt es zur Genüge.

Die Lizenz wird die SV Ried problemlos erhalten, solange die Liquidität – also die Zahlung der laufenden Kosten – aufrecht bleibt. Trotzdem stimmen einige Zahlen im aktuellen Bundesliga-Geschäftsbericht nachdenklich. Etwa, dass das Fremdkapital 4,1 Millionen Euro beträgt. Oder, dass die Klubbilanz ein negatives Eigenkapital zeigt, obwohl der Verein mit 9,5 Millionen Euro das vierthöchste Anlagevermögen aller heimischen Klubs aufweist. Diese beiden Zahlen in Kombination sind einzigartig in Österreich.

Die SV Ried relativierte gestern jedenfalls das Finanzproblem. "Nur drei Vereine (SV Ried, Rapid Wien, Austria Wien) in den ersten beiden Ligen verfügen über ein eigenes Stadion. Vergleicht man bei diesen Vereinen das Verhältnis von Fremdkapital und Anlagevermögen, dann zeigt sich, dass die SV Ried dabei mit 43 Prozent den besten Wert aufweist", heißt es in einer Aussendung. 

 

Die Baustellen der zweiten Liga
Blau-Weiß-Präsident Walter Niedermayr trat zurück. (gepa)

FC Blau-Weiß Linz: Der Erfolgstrainer des Tabellenzweiten der 2. Liga, Thomas Sag-eder, erfuhr gestern im OÖN-Newsroom vom Rücktritt seines Präsidenten. Walter Niedermayr, seit 1. Juli 2017 als Nachfolger von Hermann Schellmann im Amt, muss wegen einer Autoimmunkrankheit aufhören.

"Meine Ärzte raten mir schon seit Sommer, jegliche Stressfaktoren zu vermeiden. Ich musste jetzt reagieren. Die Entzündungswerte sind nun derartig hoch, dass es keinen anderen Ausweg mehr gab. Die Gesundheit und meine Familie gehen hier eindeutig vor", wurde der 57-jährige Niedermayr in einer Klubaussendung zitiert. Er bleibt dem Klub aber als "normales" Vorstandsmitglied erhalten, eine geordnete Übergabe gilt somit als unproblematisch.

"Natürlich waren wir geschockt, aber wir haben keinen Stress. Man braucht sich um Blau-Weiß keine Sorgen zu machen, wir sind keine One-Man-Show mehr", sagte Christian Wascher, der als Obmann-Stellvertreter (von Niedermayr) im Vereinsregister eingetragen ist. Bei ihm laufen vorübergehend alle Fäden zusammen. Wascher ist seit 1. August hauptberuflich bei Blau-Weiß angestellt.

Die Nachfolgefrage ist offen, am 10. 12. soll es eine Vorstandssitzung geben. Bei der Bestellung eines Präsidenten haben die Mitglieder des Vereins ein Mitspracherecht. Sie dürfen einen Kandidaten ablehnen, aber auch einen vorschlagen, der wiederum vom Vorstand, dem bald drei weitere Unternehmer angehören sollen, abgesegnet werden muss. 

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