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Konrad Laimer: Senkrechtstarter vom Wolfgangsee

Von Harald Bartl   12.Juni 2019

"Was ist das Schönste an St. Wolfgang? Der Blick auf Abersee..." So sieht man es zumindest mit einem Augenzwinkern im 900 Einwohner zählenden Ort am gegenüberliegenden (Süd-)Ufer des Wolfgangsees.

Dort, in Abersee, hat Konrad Laimer, Österreichs bester Spieler beim 4:1-Erfolg in der EM-Qualifikation in Nordmazedonien, im örtlichen Nachwuchs seine ersten Tore geschossen. Obwohl nur zehn Minuten von der oberösterreichischen Landesgrenze entfernt, ist er ein Salzburger durch und durch.

"Ein paar Besuche in Bad Ischl mit der Mama, mehr war nicht drin. Wo hätte ich denn die Zeit hernehmen sollen? Ich bin ja schon als Zehnjähriger zum Nachwuchs von Red Bull Salzburg gewechselt, habe als 13-Jähriger schon in einer Mannschaft mit Xaver Schlager gespielt", erzählte Laimer nach dem Spiel in Skopje, in dem er mit seiner Traumvorlage auf Valentino Lazaro zum 1:1 seine Leistung krönte.

Die Luft scheint dem 22-Jährigen wirklich nie auszugehen. Weder auf dem Platz noch im Gespräch nach den 90 Minuten. Man merkt: Der Fußball ist die pure Lebensfreude für ihn. Er liebt es, darüber zu sprechen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Die Bodenständigkeit ist bei den Laimers Familiensache. Sein Vater, Konrad senior, ist selbst jahrzehntelanger Nachwuchstrainer und hat dem eigenen Sohn nicht nur im Fußball den richtigen Weg gezeigt. Die Familie hält zusammen. Komplimente seiner Kollegen lehnt Laimer bescheiden ab. Marko Arnautovic etwa meinte: "Ich weiß nicht, was Konrad Laimer und Xaver Schlager essen und trinken, um so viel laufen zu können." Laimer: "Jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen."

Konkurrenz steigt

Jene von Teamchef Franco Foda wird es jetzt sein, die richtige Mischung im zentralen Mittelfeld zu finden. An Konrad Laimer und Xaver Schlager kommt er nicht mehr vorbei. Gleiches galt auch rasch für Laimers Ex-Trainer Adi Hütter, der ihn einst als 17-Jährigen bei Red Bull Salzburg debütieren ließ. Auch bei RB Leipzig zählt er mit 51 Einsätzen in der deutschen Bundesliga längst zum Stammpersonal.

Das Red-Bull-Grundgerüst war der Schlüssel zum Erfolg des ÖFB-Teams in Nordmazedonien. Allerdings kommt bei den nächsten Spielen gegen Lettland und Polen auch Julian Baumgartlinger wieder zurück. "Julian ist unser Kapitän, natürlich wird er spielen", sagte Laimer nach dem Spiel. "Aber es ist und bleibt die Entscheidung des Trainers, wie er aufstellt."

Keine Freigabe für die U21

Bei der U21-EM in Italien muss Laimer leider passen. Red Bulls scheidender Sportdirektor Ralf Rangnick stellte den ÖFB vor die Freigabe-Wahl: entweder A-Nationalteam oder U21-EM. Laimer hat bewiesen, dass er längst ein Fall für das A-Nationalteam ist.

Und in St. Wolfgang wird man zwar nicht die Meinung teilen, dass das Schönste am Ort der Blick auf Abersee sein soll. Zumindest bezüglich der Qualitäten des Senkrechtstarters im österreichischen Fußball gibt es aber auch rund um den Wolfgangsee keine zweite Meinung.

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