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LASK-Trainer: Es geht in Richtung Valérien Ismaël

Von Günther Mayrhofer   24.Mai 2019

Die Athletiker halten den Ball flach, nur ein ganz enger Personenkreis weiß, wer es wird. Dadurch wird die Gefahr, dass jemand (unabsichtlich) etwas ausplaudert, klein gehalten. Trotzdem gehen die spärlichen Hinweise in eine Richtung – jene von Valérien Ismaël. Was bis jetzt bekannt ist:

Der neue Trainer ist kein Österreicher: Mit Christian Ilzer wurde gesprochen, der Wolfsberg-Trainer konnte aber nicht überzeugen. Weitere Österreicher, denen es die Athletiker zugetraut hätten, den Weg Glasners fortzuführen, drängten sich nicht auf.

Der neue Trainer hat noch nicht in Österreich gearbeitet: Das bestätigte LASK-Präsident Siegmund Gruber. Damit ist Thomas Letsch, zuletzt bei Austria Wien beurlaubt und vor dem Kurzgastspiel in Aue in der zweiten deutschen Bundesliga bei Liefering in der Verantwortung, keine Option. Die Spielphilosophie des Deutschen ist zwar mit jener von Glasner verwandt, bei der Austria konnte er sie aber innerhalb eines Jahres nicht umsetzen, weil auch die passenden Spielertypen fehlten.

Der neue Trainer hat einen bekannten Namen: "Wenn man sich im Fußball auskennt, dann kennt man ihn", sagte Gruber. Das schließt einen Jung-Trainer aus, ebenso Coaches, die in unteren Ligen oder in Ländern tätig waren, die nicht auf dem Radar österreichischer Fans liegen.

Der neue Trainer hat bereits unterschrieben: Am Dienstag wird das Geheimnis gelüftet. Die Schlagzeilen sollen bis dorthin ausschließlich der Mannschaft gehören, die mit dem zweiten Platz den größten LASK-Erfolg seit dem Meistertitel 1965 einspielte – und Trainer Oliver Glasner, der am Sonntag in der letzten Runde zu Hause gegen Austria Wien in Richtung Wolfsburg verabschiedet wird.

Das alles engt die Zahl der möglichen Glasner-Nachfolger nicht hinreichend ein. Trotzdem: In Bundesliga-Insiderkreisen fällt auffällig oft der Name Valérien Ismaël.

Der französisch-deutsche Doppelstaatsbürger war beim Spiel gegen Salzburg in der TGW-Arena, offiziell um als Scout João Victor zu beobachten. Schon vier Tage zuvor waren Wolfsburgs Sportvorstand Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer beim Cup-Aus gegen Rapid vor Ort gewesen. Warum sollte Ismaël danach noch einmal zur Beobachtung kommen? Wie mit Schmadtke verbindet LASK-Berater Jürgen Werner auch mit Ismaël eine langjährige Freundschaft. Werner kennt den 43-Jährigen also bestens und kann beurteilen, ob er menschlich zum LASK passt. Aus sportlicher Sicht liegt ihm das 3-4-3, das Glasner stets aufstellte, nahe: Ismaël wendete es bei seiner bisher letzten Station bei Smyrnis in Griechenland an, wo er nach einer Partie wegen der Einmischung des Präsidenten wieder zurücktrat. Auch davor bei Wolfsburg wählte er immer wieder ein 3-4-3.

Ismaël braucht einen neuen Einstieg in das Trainergeschäft. Bei Wolfsburg und bei Nürnberg in der zweiten Bundesliga wurde er jeweils früh entlassen. Erfolgreich war er hingegen im Nachwuchsbereich, zuerst bei der zweiten Mannschaft Hannovers, dann vor allem in Wolfsburg, wo er in zwei Amtszeiten jeweils zwei Punkte pro Partie im Schnitt holte.

Nicht zuletzt ist er auch auf die Sportdirektor-Agenden, die der neue Trainer wie Glasner übernehmen soll, vorbereitet: Ismaël war 2009 bis 2011 in Hannover Assistent der Geschäftsführung. Davor hatte er den Studiengang Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt "International Management" abgeschlossen.

Ismaël erfüllt das Anforderungsprofil. Ob er wirklich Glasners Nachfolger wird? Am Dienstag wird man es wissen.

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