In der 97. Minute ließ der LASK die Winterkrone liegen
Die Winterkrone lag bereit – doch der LASK setzte sie nicht auf: Mit dem 1:1 bei Austria Wien verpassten die Athletiker im letzten Spiel des Jahres den Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga. In der 97. Minute hätte Rene Renner den LASK beim Elfmeter krönen können – doch Torhüter Patrick Pentz erriet das Eck.
Durch den Sieg von Wolfsberg in Salzburg (3:2) hatte der LASK überhaupt erst die Chance dazu gehabt. Im 23. Spiel des Herbsts merkte man aber, dass zumindest die Köpfe müde waren, zumal insgesamt sieben Verletzte fehlten.
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"Es war stark am Limit", sagte Trainer Dominik Thalhammer. Das merkte man beim 0:1: Gernot Trauner kam im Konter gegen Georg Teigl zu spät, Benedikt Pichler ließ Mads Emil Madsen mit einem Haken stehen und schloss von rechts in lange Eck zum 1:0 ab (13.). Der Ausgleich fiel durch eine Einzelaktion von Thomas Goiginger, der wie im Derby gegen Ried (3:0) vom linken Strafraumeck über Pentz traf (22.).
Die Frische fehlte
Dem LASK fehlte trotz Dominanz Tempo, Intensität und Präzision gegen das violette Abwehrbollwerk. Renner hatte es auf dem Fuß, dass sein finaler Fehlschuss unbedeutend gewesen wäre. Doch anstatt querzulegen, schloss er selbst ab – daneben (60.). Pentz hielt mit einer Glanzparade beim Kopfball von Philipp Wiesinger (81.) die Winterkrone für Salzburg fest.
Der LASK rannte an, aber ohne Nachdruck – und bekam dann trotzdem nach einem Foul von Alexander Grünwald an Trauner noch die Chance. "Wenn man in der 97. Minute einen Elfmeter hat und verschießt, dann ist das bitter", sagte Thalhammer. "Wir hätten den Herbst krönen können."
In der Europa League gegen Rasgrad (3:1) hatte Renner noch einen Strafstoß verwandelt. Goiginger tröstete: "Das kann passieren. Ich spreche aus eigener Erfahrung." Er hatte gegen Rasgrad verschossen, weshalb Renner beim zweiten Elfmeter der Europa-League-Partie überhaupt als Schütze in Frage gekommen war. Johannes Eggestein verschoss beim 3:0 gegen Altach.
Das Hadern über die verpasste Tabellenführung hielt sich in Grenzen. Die Winterkrone "wäre schön gewesen, aber entscheiden wird es sich im Frühjahr", sagte Trauner und zog einen positiven Schlussstrich. "Wir sind auf einem guten Weg. Gegen Ende sind uns ein wenig die Spieler ausgegangen."
Das letzte Match hatte nach einer Trauerminute für den vor einer Woche verstorbenen Otto Baric begonnen. Er hatte den LASK 1972 zum ersten Herbstmeistertitel der Klubgeschichte geführt – 48 Jahre später ließen die Athletiker die schöne Bescherung liegen.