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Mit dem verlosten Hunderter auf Meinungssuche

Von Heinz Steinbock   14.September 2021

Um 100 Euro soll Hildegard Bachler reicher sein: Den Hunderter habe er selbst der Bäuerin übergeben, sagt David Packer, Spitzenkandidat der Liste "Bestes Oberösterreich-BESTE". Warum das? Die Bäuerin habe einen Meinungsbeitrag an "BESTE" geschickt, was auch ein Gewinnspiel sei, und als Erste gewonnen. Je ein Hunderter werde auch diese und nächste Woche verlost.

Auf Platz acht kandidiert die Liste bei der Landtagswahl, und das Gewinnspiel ist symptomatisch für das Programm, oder eigentlich: dafür, dass "BESTE" keines im herkömmlichen Sinn hat.

Denn von sich aus entscheiden sollen die Mandatare, so sie in den Landtag kämen, nichts. "Wir sind ein Start-up, um die Politik grundlegend zu verändern", sagt Packer. Zu jedem Thema, das virulent wird, soll es "Bürgerräte" geben. Deren Mitglieder würden aus den Wahlberechtigten per Los bestimmt. Und, weil derart Zufallsbestimmte sich irgendwann einigen müssen und sich deshalb wohl keine Extremposition durchsetzen würde, "sind wir die gemäßigte Alternative", schildert Packer die zugrunde liegende Theorie. Was den Hunderter betrifft: Jedem im Bürgerrat (15 bis 20 Leute, je nach Thema) soll seine Tätigkeit mit 100 Euro pro Tag und in bar abgegolten werden. Finanziert werden soll das alles aus der Parteienförderung, die es gäbe, sobald man es in den Landtag schafft. "Eine Million Euro" könne man dann in die Hand nehmen, rechnen der Spitzenkandidat und die Listenzweite, Nicola Steinkogler. Außerdem fördere man damit die "kollektive Intelligenz" und das Demokratiebewusstsein.

Neun Mitstreiterinnen und Mitstreiter, allesamt, wie betont wird, ohne parteipolitische Vergangenheit, hat Packer, der sich selbst als unabhängiger Politikberater vorstellt, um sich gesammelt. Bescheidener wurde man beim Wahlziel: War anfangs vom "Projekt 100.000" die Rede (so viele Stimmen und ein Landesrat), so ist Packer jetzt beim "Projekt 35.000 bis 40.000" angekommen.

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