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Auf der Suche nach Ersatz für 24-Stunden-Pflege

Von Barbara Eidenberger   26.März 2020

Sehr viele drängende Fragen diskutierten Vertreter der Hilfsorganisationen gestern Nachmittag mit Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne). Ganz oben auf der Themenliste stand die Frage, wie mit dem erwarteten Ausfall der 24-Stunden-Betreuerinnen umgegangen werden sollte. Dieser werde sich in zwei bis drei Wochen deutlich niederschlagen, zeigte sich Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter überzeugt.

"Mit Hochdruck" werde an einer Regelung für die 24-Stunden-Betreuerinnen gearbeitet, die wegen der strikten Grenzkontrollen und Quarantäne-Bestimmungen möglicherweise nicht mehr einreisen können, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Viele haben bereits ihren Aufenthalt auf die Bitte von Angehörigen hin verlängert. Das Außenministerium steht laufend in Kontakt mit den Außenministerien der jeweiligen Herkunftsländer, Tschechien hat bereits ein Einlenken bei den Grenzübertritten von Berufspendlern im Gesundheitsbereich signalisiert. Im Gesundheitsministerium werden die Informationen an die Betroffenen weitervermittelt.

Informations-Hotline

Wie berichtet, hat die Regierung am Dienstag ein 100-Millionen-Euro-Hilfspaket für den Bereich Pflege geschnürt. Oberösterreich bekommt 16,4 Millionen Euro. Diese werden unter anderem für eine Pflegehotline (0732/7720-78333) genutzt. Dort stehen Experten zu der Frage, wie es bei einem Ausfall der 24-Stunden-Betreuung weitergehen könne, zur Verfügung. Die Hotline ging gestern in Betrieb und wurde bereits rege genutzt, so Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SP): "Es haben sich auch Menschen gemeldet, die helfen wollen."

In Oberösterreich versucht man, den erwarteten Ausfall durch mehrere Maßnahmen abzudecken. Einerseits durch mobile Dienste, andererseits durch Unterbringung in derzeit frei stehenden Trakten in Alten- und Pflegeheimen. 900 Betten sind aktuell frei. Allerdings wären das keine Pflegebetten, sondern eine betreute Unterbringung. "Für Pflegebetten fehlt uns schlicht das Personal", sagt Gerstorfer.

Um dieses zumindest für die Zeit der Krise zu finden, hat die Soziallandesrätin bereits ein Schreiben des AMS an derzeit arbeitslose Oberösterreicher geschickt, die eine berufliche Vorerfahrung im Pflegebereich haben. Verstärkung soll auch von Praktikanten, die gerade eine Altenbetreuungsausbildung machen, sowie Zivildienstleistenden kommen. Wie berichtet, wird es mit 1. April in ganz Österreich 3500 zusätzliche Zivildiener geben. 

Pflegebedürftige

In Österreich beziehen 468.493 Personen Pflegegeld.

2018 wurden 259.971 Pflegebedürftige von ihren Angehörigen betreut. 96.650 Personen wurden durch mobile Dienste gepflegt, und 33.629 Menschen hatten eine 24-Stunden-Betreuung.

In Oberösterreich sind 80.000 Menschen pflegebedürftig. Etwa 5000 Personen nehmen eine 24-Stunden-Betreuung in Anspruch.

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26. April 2024