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Todesfälle überschatteten mehrmals die österreichische Innenpolitik

Von Von Heinz Steinbock   13.Oktober 2008

Von Heinz Steinbock

In den 1970er-Jahren verloren zwei politische Repräsentanten bei Autounfällen ihr Leben:

Am 31. Juli 1971 verunglückte Gertrude Wondrack, Staatssekretärin im Sozialministerium, tödlich. Die Sozialdemokratin aus der Steiermark gehörte der ersten Regierung Bruno Kreiskys an und war zuvor Bundesrats- und Nationalratsabgeordnete. Als Unfallursache galt überhöhte Geschwindigkeit, Wondracks Fahrer wurde später zu einer neunmonatigen bedingten Haftstrafe verurteilt.

Verunglückter VP-Chef

Am 19. Juli 1975 starb der damalige VP-Bundesobmann Karl Schleinzer ebenfalls bei einem Autounfall, sein „Ford Granada“ prallte bei Bruck an der Mur frontal gegen einen entgegenkommenden Sattelschlepper, die Unfallursache konnte nie restlos geklärt werden. Schleinzer, der die VP-Obmannschaft 1971 übernommen hatte, führte die VP in den ersten Oppositionsjahren als „ausgleichende Integrationsfigur“. Bevor Karl Schleinzer VP-Chef wurde, war er Nationalratsabgeordneter, Verteidigungs- und Landwirtschaftsminister. Schleinzers Tod weniger als drei Monate vor der Nationalratswahl war für die VP ein schwerer Schlag.

Auch ein oberösterreichischer Landespolitiker verunglückte bei einem Verkehrsunfall tödlich. Am 26. Mai 1986 stieß der Dienstwagen des Landesrates Hans Winetzhammer auf der Westautobahn bei St. Pölten mit einem Sattelschlepper zusammen. Winetzhammer sowie sein Pressesekretär und sein Chauffeur kamen bei dem Unfall ums Leben.

Ein Flugzeugunglück kostete am 23. Februar 1989 den damaligen Sozialminister Alfred Dallinger (SP) das Leben. Die Maschine der Vorarlberger „Rheintalflug“, in der Dallinger saß, stürzte in dichtem Nebel über dem Bodensee ab. Als Unfallursache wurde „menschliches Versagen“ angegeben, die Tatsache, dass auch ein Landeklappenseil der Maschine abgerissen war, brachte allerdings Spekulationen über andere Ursachen. Der führende SP-Gewerkschafter Dallinger war 1989 mit acht Jahren Regierungszugehörigkeit in den Kabinetten Kreisky, Sinowatz und Vranitzky der damals dienstälteste Minister.

Todesfälle im Amt

Auch andere Todesfälle überschatteten die österreichische Innenpolitik. In Erinnerung ist noch der unerwartete Tod von Innenministerin Liese Prokop. Sie verstarb in der Silvesternacht 2006 an einem plötzlichen Aorta-Riss.

Die VP-Politikerin war erst seit Dezember 2004 als Nachfolgerin von Ernst Strasser im Amt gewesen, zuvor war sie Landesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin in Niederösterreich. Die enge Vertraute von Landeshauptmann Erwin Pröll war auch als Sportlerin – bei der Olympiade 1968 errang sie die Silbermedaille im Fünfkampf und 1969 den Weltrekord – bekannt.

Mehrere Bundespräsidenten verstarben im Amt. Karl Renner, erstes Staatsoberhaupt der Zweiten Republik, starb zu Silvester 1950, sein Nachfolger Theodor Körner kurz vor Ende seiner ersten Amtsperiode am 4. Jänner 1957. Auch Adolf Schärf schied am 28. Februar 1965 im Amt aus dem Leben, Franz Jonas starb am 24. April 1974 an Krebs. Nur wenige Tage vor der Amtsübergabe an Heinz Fischer verstarb am 6. Juni 2004 Bundespräsident Thomas Klestil.

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