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"Illegale Flüchtlinge sind soziale Bombe"

06.Februar 2018

ROM. Nach der rassistisch motivierten Schussattacke auf afrikanische Migranten in der Stadt Macerata hat Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi gestern erneut Öl ins Feuer gegossen: Der Chef der Mitte-rechts-Allianz aus "Forza Italia", "Lega" und "Fratelli D’Italia" forderte die Rückführung von 600.000 Migranten, die geschätzt illegal in Italien leben. Sie seien eine "soziale Bombe", sagte Berlusconi.

"Die Migrationsfrage ist eine äußerst gravierende Angelegenheit. In Italien zählt man 630.000 Migranten, nur 30.000 haben ein Asylrecht, weil sie vor Krieg und Tod geflüchtet sind. Die anderen 600.000 sind eine Zeitbombe, die jederzeit explodieren kann, weil sie von Verbrechen leben", so Berlusconi.

Auch der mit Berlusconi verbündete Chef der ausländerfeindlichen Lega, Matteo Salvini, forderte mehr Entschlossenheit gegen Illegale: "Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung, die vom Drogenhandel leben, sollen ausgewiesen werden. Dank der letzten Regierungen sind 800.000 Migranten nach Italien gezogen. Ich möchte ein Italien, in dem man ruhig leben und arbeiten kann", sagte Salvini.

Scharf kritisiert hat diese Aussagen Industrieminister Carlo Calenda, Spitzenpolitiker der Mitte-links-Regierungspartei "Partito Democratico" (PD): "Berlusconis Aussagen sind überraschend, doch er und Salvini haben nichts gemeinsam. Salvini hetzt zu Hass gegen die Linke mit Slogans über die weiße Rasse und über eine angebliche Migranteninvasion auf."

Der Chef des Linksbündnisses "Liberi e uguali", der scheidende Senatspräsident Pietro Grasso, warf Berlusconi vor, "Märchen" zu erzählen. "Von einer Massenheimführung von Migranten zu sprechen, ist unzumutbar."

Leitartikel »Seite 6

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