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Lage auf der "Open Arms" eskaliert

Von nachrichten.at/apa   18.August 2019

Ministerpräsident Pedro Sanchez habe angesichts der Notlage an Bord und der "unbegreiflichen" Haltung Italiens angeboten, dass das Schiff mit mehr als hundert Migranten an Bord im Hafen von Algeciras anlegen dürfe, teilte die Regierung in Madrid am Sonntag mit.

Italiens rechter Innenminister Matteo Salvini hatte am Samstag nach langem Streit 27 unbegleitete Minderjährige von der "Open Arms" an Land gehen lassen, 105 Erwachsene und zwei begleitete Minderjährige mussten aber an Bord des Schiffs der spanischen NGO Proactiva Open Arms bleiben.

Salvini zufrieden

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat Spaniens Beschluss, das von Italien abgewiesene Migranten-Rettungsschiff "Open Arms" in einem spanischen Hafen aufzunehmen, begrüßt. "Spanien öffnet seine Häfen. Ich habe nicht auf Beschimpfungen und Morddrohungen reagiert. Ein anderer Minister hätte schon vor Tagen nachgegeben", schrieb Salvini am Sonntag auf Facebook.

Nach Ansicht des Lega-Chefs hätte das spanische Schiff schon von Anfang an einen Hafen in Spanien ansteuern sollen. Der Innenminister warnte vor den Folgen, Rettungsschiffe aufzunehmen. "Weitere 356 Migranten an Bord eines norwegischen Rettungsschiffes warten wenige Seemeilen vor Lampedusa aufs Einlaufen. In Italien gibt es keinen Platz für Schlepper", kommentierte Salvini.

Menschen versuchen verzweifelt an Land zu kommen

Verzweifelte Migranten sprangen am Sonntag ins Meer - offenbar um zu versuchen, die nahe gelegene italienische Insel Lampedusa schwimmend zu erreichen. Spanien hatte zuvor der "Open Arms" offiziell Algeciras in Andalusien als sicheren Hafen angeboten.

Jedoch würde die rund 1.800 Kilometer lange Fahrt erneut mehrere Tage auf hoher See für die mehr als 100 erschöpften Migranten bedeuten.

"Ich habe veranlasst, dass der Hafen von Algeciras für den Empfang der 'OpenArms' aktiviert wird", twitterte der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sanchez. Die Option, nach Spanien zu fahren, sei "höchst unwahrscheinlich", sagte ein Sprecher der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms der Deutschen Presse-Agentur. Die Migranten, die sich in die Fluten stürzten, reagierten offenbar auf die Nachrichten aus Spanien.

Auf einem auf Twitter veröffentlichten Video war zu sehen, wie Helfer versuchten, die Migranten aufzuhalten. Sie brachten sie schließlich wieder zurück auf das Schiff. "Wir haben seit Tagen davor gewarnt, die Verzweiflung hat Grenzen", schrieb Proactiva-Gründer Oscar Camps.

Das spanische Fernsehen zeigte Bilder von Menschen an Bord, die Weinkrämpfe erlitten, andere reagierten wütend. Die Crew versuchte, die Menschen zu beruhigen. "Jetzt wollen sie, dass wir 950 Meilen fahren, weitere fünf Tage (...), zum am weitesten entfernten Hafen im Mittelmeer, mit einer untragbaren Situation an Bord?", fragte Camps. Die "Open Arms" müsste von ihrer Position aus noch einmal die gesamte nordafrikanische Küste entlang fahren, um Südspanien zu erreichen.

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11. Mai 2024