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Missbrauch: Spuren von 30.000 Verdächtigen

Von OÖN   30.Juni 2020

Im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach sind die Ermittler auf Spuren von mehr als 30.000 Verdächtigen gestoßen. Das hat Nordrhein-Westfalens Justizminister Peter Biesenbach gestern in Düsseldorf mitgeteilt. Es gehe dabei nicht nur um die Verbreitung und den Besitz von Kinderpornografie, sondern auch um schweren Kindesmissbrauch.

Es handle sich um internationale pädokriminelle Netzwerke mit Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum. In Gruppenchats mit Tausenden Nutzern und in Messengerdiensten gingen die Täter wie selbstverständlich mit ihren Missbrauchstaten um, stachelten sich an und gaben einander Tipps, etwa welche Beruhigungsmittel man Kindern verabreiche, um sie sexuell zu misshandeln.

Es handle sich um eine "neue Dimension des Tatgeschehens", so der Justizminister. Er sagte, ihm sei "speiübel geworden". "Wir müssen erkennen, dass Kindesmissbrauch im Netz weiter verbreitet ist, als wir bisher angenommen haben." Die Selbstverständlichkeit der Kommunikation über die Taten sei "in höchstem Maße irritierend" und "zutiefst verstörend".

Eine eigene Task-Force von Cyber-Ermittlern werde morgen die Arbeit aufnehmen. Sechs Staatsanwälte würden sich dann unter großem Zeitdruck zuerst um die Fälle bemühen, bei denen davon auszugehen ist, dass der Missbrauch von Kindern fortgesetzt werde.

Im Komplex "Bergisch Gladbach" waren bisher deutschlandweit 72 Verdächtige identifiziert worden. Zehn sind in U-Haft.

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26. April 2024