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"Hassverbrechen": Tödlicher Angriff auf US-Synagoge

29.April 2019

Das Pessachfest in der Synagoge in der Kleinstadt Poway im US-Bundesstaat Kalifornien endete blutig: Ein 19-jähriger Angreifer hat in der Nacht auf Sonntag in dem jüdischen Gotteshaus das Feuer eröffnet und dabei eine 60 Jahre alte Frau erschossen. Drei weitere Personen wurden verletzt – darunter ein Rabbi, sagte der Sheriff im San Diego County, Bill Gore.

Der Sheriff sagte, man prüfe derzeit, ob eine im Internet veröffentlichte Kampfschrift, die dem Angreifer zugeschrieben wird, authentisch sei. Darin schreibt der Autor, dass Juden "nichts als die Hölle" verdienten. "Ich werde sie dorthin schicken." Der Verfasser bezieht sich darin auch auf den rechtsextremen Attentäter von Christchurch in Neuseeland.

Angreifer wurde verhaftet

Der 19-jährige Schütze wurde festgenommen, er soll zuvor nicht polizeilich in Erscheinung getreten sein. Laut Sheriff Gore stürmte der Angreifer die Synagoge Chabad of Poway, wo rund 100 Gläubige den letzten Tag des Pessachfestes feiern wollten. Er habe das Feuer mit einem Sturmgewehr eröffnet, das offenbar nicht richtig funktionierte, wodurch noch Schlimmeres verhindert worden sei.

Ein außer Dienst befindlicher Beamter, der sich in der Synagoge befand, habe auf den Angreifer geschossen, als dieser die Flucht ergriff, sagte Gore. Wenig später gelang die Festnahme.

Das israelische Außenministerium teilte gestern mit, unter den Verletzten seien zwei Israelis, ein achtjähriges Mädchen und sein 31-jähriger Onkel. Sie seien vor einigen Jahren aus der israelischen Grenzstadt Sderot nach San Diego gezogen.

"Synagoge gezielt attackiert"

Der Bürgermeister von Poway, Steve Vaus, dankte "denen in der Gemeinde, die sich dem Schützen entgegenstellten und verhinderten, dass dies ein noch schlimmerer Vorfall wurde". Vaus sagte dem Sender CNN, er gehe davon aus, dass der Angreifer gezielt die Synagoge ins Visier genommen habe. "Ich habe gehört, dass es jemand mit Hass in seinem Herzen war, Hass auf unsere jüdische Gemeinschaft."

US-Präsident Donald Trump sprach von einem "Hassverbrechen" und verurteilte die Tat. Gavin Newsom, der Gouverneur von Kalifornien, zeigte sich bestürzt: "Wir können die Umstände dieser entsetzlichen Tat nicht ignorieren", sagte er. "Niemand sollte Angst haben, sein Gotteshaus zu besuchen, und niemand sollte wegen seines Glaubens angegriffen werden."

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26. April 2024