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Deutsche Ermittler hoben weltweit größten illegalen Marktplatz im Internet aus

Von nachrichten.at/apa   12.Jänner 2021

"Der DarkMarket war bis zum Zeitpunkt der Schließung mit seinen fast 500.000 Nutzern und mehr als 2.400 Verkäufern der wohl weltweit größte Darknet-Marktplatz", teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Geführt wurden die Ermittlungen von der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg (ZKI) und der Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz. Auch ausländische Behörden waren beteiligt.

Den Angaben zufolge wurden über den Marktplatz mehr als 320.000 Geschäfte abgewickelt und über 4.650 Bitcoin sowie 12.800 Monero - zwei der gängigsten Kryptowährungen - bewegt. Das entspreche nach derzeitigem Kurs einer Summe von mehr als 140 Millionen Euro. Auf dem Marktplatz seien vor allem Drogen gehandelt worden. Daneben wurden auch Falschgeld, gestohlene oder gefälschte Kreditkartendaten, anonyme Sim-Karten, Schadsoftware und vieles andere mehr zum Kauf angeboten.

Die weitreichende Infrastruktur von DarkMarket mit mehr als 20 Servern in Moldawien und der Ukraine sei beschlagnahmt worden. Die Ermittler erhoffen sich aus den dort gespeicherten Daten neue Fahndungsansätze. Für den Betreiber, einen 34-jährigen Austraölier, wurde Untersuchungshaft angeordnet. Er sei am Wochenende nahe der deutsch-dänischen Grenze festgenommen worden und habe bisher keine Angaben zur Sache gemacht, hieß es.

An den Ermittlungen waren auch mehrere US-amerikanische Behörden - darunter das FBI - sowie Polizeistellen in Australien, Dänemark, der Schweiz, der Ukraine und Moldawien beteiligt. Europol habe bei der Koordinierung geholfen.

Laut Generalstaatsanwaltschaft geht der Fahndungserfolg auf die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem sogenannten Cyberbunker an der Mosel zurück. Dort sei zeitweise auch DarkMarket gehostet worden. In dem alten Bunker im rheinland-pfälzischen Traben-Trarbach sollen acht Tatverdächtige über Jahre hinweg ein illegales Rechenzentrum für kriminelle Geschäfte im Darknet betrieben haben. Die Anklage wirft der mutmaßlichen Bande in dem laufenden Prozess Beihilfe zu mehr als 249 000 Straftaten vor: Vor allem millionenschwere Drogendeals, aber auch Cyberangriffe und Falschgeldgeschäfte sollen über Server im Cyberbunker gelaufen sein.

Die unterirdische Anlage war Ende September 2019 in einer großen Aktion mit Hunderten Polizisten nach fünfjährigen Ermittlungen ausgehoben worden. In dem Prozess, der bis Ende 2021 terminiert ist, müssen sich vier Niederländer, drei Deutsche und ein Bulgare verantworten. Erstmals in Deutschland stehen mutmaßliche Betreiber krimineller Plattformen im Darknet vor Gericht.

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26. April 2024