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Ein Jahr "Pegida" trieb tausende Anhänger und Gegner auf die Straße

Von Christine Zeiner   20.Oktober 2015

Gestern versammelten sich zum ersten Jahrestag wieder tausende "Pegida"-Anhänger in Dresden und forderten einen "sofortigen Aufnahmestopp für Asylanten". Ebenfalls tausende Gegendemonstranten kamen unter dem Motto "Herz statt Hetze" zusammen.

Vor einem Jahr begann der Dresdner Bachmann unter dem Namen "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" mit betont harmlos klingenden "Spaziergängen": Montag für Montag ging eine zunehmende Zahl Unzufriedener auf die Straße gegen "die Politik", "die Lügenpresse" und "die Islamisierung". Diffuse Wut trieb die Teilnehmer an, die sich als "normale Bürger" bezeichneten.

Wegbereiter für Hass

Rechtsextreme, Neonazis und Hooligans waren aber stets mit von der Partie. Ein Foto von Bachmann mit Hitler-Bart und Scheitel wurde öffentlich. Im Frühjahr und Sommer sanken die Teilnehmerzahlen. Doch seit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angesichts steigender Flüchtlingszahlen immer wieder verkündete "Wir schaffen das", kamen wieder mehr Menschen zu den Kundgebungen.

Politiker von CDU, SPD, Grünen und Linken sind sich einig: "Pegida" und die rechtspopulistische Partei "Alternative für Deutschland" sind Wegbereiter für Hass, der zu Gewalt führt. Am Samstag stach ein Mann in Köln aus fremdenfeindlichen Motiven heraus Bürgermeisterkandidatin Henriette Reker nieder. Nach wie vor werden laufend Anschläge auf Flüchtlingsheime vermeldet.

"Bleiben Sie weg von denen, die diesen Hass, dieses Gift in unser Land spritzen", sagte de Maizière. Am Anfang habe man noch darüber diskutiert, ob "Pegida" Extremismus sei. Inzwischen würde der Verfassungsschutz "Pegida" beobachten. Deren Anhänger hetzen im Netz und auf der Straße gegen Flüchtlinge. Asylbewerber nennt Rednerin Tatjana Festerling "Fremde in unserem Land, die auf Feldbetten herumgammeln".

Auf der Demo vor einer Woche trug ein Teilnehmer einen Galgen mit zwei Schildern, die auf Kanzlerin und Vizekanzler verwiesen: "Reserviert für Merkel und Gabriel". Der ermittelnde Staatsanwalt erhielt Morddrohungen. "Pegida"-Gründer Bachmann sprach indes von "lächerlichen Bastelarbeiten". Justizminister Heiko Maas (SPD) dazu: "Wer Galgen und Hitlerbärten hinterher läuft, für den gelten keine Ausreden mehr."

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