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Dresdner "Pegida" droht Leipziger "Legida" mit Klage

Von Christine Zeiner, Berlin   23.Jänner 2015

"Kögida" in Köln, "Magida" in Magdeburg oder "Legida" in Leipzig: Das sind nur einige von mehr als drei Dutzend Ablegern der Dresdner Bewegung "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Nachdem "Pegida" in Dresden von Woche zu Woche mehr Zulauf bekommen hatte, stieg das Interesse an solchen Demonstrationen auch in anderen Städten Deutschlands.

Doch nicht mit allen "Franchise-Nehmern" zeigen sich die "Pegida"-Organisatoren einverstanden. Gegen "Legida" droht Vorstandsmitglied Kathrin Oertel nun mit einer Unterlassungsklage: Nichts von dem, was auf der Demonstration am Mittwochabend gesagt oder gefordert wurde, sei mit dem eingetragenen Verein in Dresden abgesprochen gewesen. "Das kann sich für die einheitliche Wahrnehmung unserer Bewegung als kontraproduktiv erweisen", sagte Oertel.

Auf dem Leipziger Augustusplatz hatten sich 10.000 Personen versammelt, weit weniger als von "Legida" angekündigt. Der sächsische Verfassungsschutz stuft "Legida" als radikaler ein als "Pegida". Vereinzelt seien zwar Rechtsextreme in Dresden zu sehen, diese nähmen aber keinen Einfluss auf das Organisationsteam.

Anders in Leipzig: Dort würden parteigebundene Rechtsextremisten, Angehörige der Kameradschaften und Hooligans versuchen, bei "Legida" eine Plattform zu finden, um selbst wieder mehr Zulauf zu bekommen. Die "Pegida"-Organisatoren wollen damit nicht in Verbindung gebracht werden. Stets weisen sie eine Nähe zu Rechtsradikalen von sich und präsentieren sich betont harmlos als "Bürgerbewegung".

Bisher sei auch Lutz Bachmann nicht als Rechtsextremist bekannt gewesen, sagt Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen. Bachmann trat am Mittwoch zurück, nachdem bekannt geworden war, dass er im Herbst Asylbewerber auf Facebook als "Dreckspack" und "Viehzeug" bezeichnet haben soll. Von "Dügida" und "Kögida" hat sich "Pegida" schon kürzlich distanziert, als bekannt wurde, dass dort die rechtsextreme Kleinpartei "Pro NRW" eine größere Rolle spielt.

Das Gesicht der Pegida: Kathrin Oertel im Porträt

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