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USB: Ein kleiner Stecker macht das Leben leichter

Von Leander Bruckbög   07.September 2019

Kabel und deren Steckverbindungen sind selten aufregend. Zwei Geräte werden aneinander angeschlossen, und alles ist gut. "Schuld" daran, dass wir uns so selten über Kabelverbindungen bei Unterhaltungselektronik aufregen müssen, ist der Universal Serial Bus, kurz USB. Dieser Universalanschluss findet sich bei Computern und deren Peripheriegeräten, Autos, Handys, Fernsehern, Kameras und als Ladeanschluss bei zahllosen Elektronikgeräten, die über einen internen Akku verfügen.

Ins Leben gerufen wurde USB in den 90er Jahren, um des zunehmenden Kabelwirrwarrs bei Computern Herr zu werden. Für fast jedes Gerät gab es einen eigenen Anschluss, sei es Maus, Tastatur oder Drucker. Darüber hinaus war es nicht damit getan, ein neues Gerät einfach am PC anzuhängen, es mussten auch die richtigen Treiber installiert werden, meist verbunden mit einem oder mehreren Neustarts des Rechners. Führende Unternehmen der Computer-Branche, darunter Intel, IBM und Microsoft, taten sich 1994 unter dem Namen "USB Implementers Forum", kurz USB-IF, zusammen, um einen komplikationslosen Anschluss für möglichst viele Einsatzzwecke ins Leben zu rufen. 1996 konnte Version 1.0 präsentiert werden, es sollte allerdings noch eine Weile dauern, bis USB-Anschlüsse verbreitet verbaut wurden. Microsoft unterstützte USB ab August 1997 mit einem Update für Windows 95, richtig ins Rollen kam die Verwendung von USB aber erst mit dem Erfolg des iMac, der 1998 vorgestellt wurde und zugunsten von USB gänzlich auf die alten Anschlüsse verzichtete.

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Aufnahme in die Alltagssprache

Mit der Verbreitung von USB-Sticks, die ab 2000 auf den Markt kamen, fand USB auch Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch. Die kleinen, portablen Datenspeicher ersetzten schnell das Diskettenlaufwerk und andere wiederbeschreibbare Datenträger und kommen auch heute noch zum Einsatz. Denn während der Anschluss der gleiche geblieben ist, sind Speicherkapazität und Übertragungsraten förmlich explodiert. So können nach dem neuesten USB-Standard mehr als 3000-mal so viele Daten pro Sekunde übertragen werden als bei der Einführung der ersten USB-Sticks.

Zu viele Anschlüsse

Ganz unumstritten ist USB aber nicht. Kritisiert wird etwa die verwirrende Anzahl an Steckertypen (siehe Grafik). Da gibt es den großen Typ A, den man bei Computern oder an USB-Ladegeräten findet, und dessen blau gekennzeichnete Superspeed-Variante, die die gleiche Form hat, aber deutlich schnellere Datenübertragung ermöglicht. Es folgt Typ B, vor allem von Druckern bekannt und seit 2011 ebenfalls in einer Superspeed-Variante erhältlich, die aber über einen leicht modifizierten Anschluss verfügt.

Um der kompakten Bauweise von Digitalkameras und Handys gerecht zu werden, wurden noch die Mini- und Micro-USB-Anschlüsse ins Leben gerufen. Mini-USB hat drei Untervarianten, Micro-USB sogar deren vier.

Typ C schafft Einheit

Um diesen Anschluss-Dschungel zu lichten, wurde 2014 der Anschluss Typ C eingeführt, der langsam die anderen USB-Steckerformen sowie andere Anschlüsse wie HDMI oder den 3,5-Millimeter-Klinkenstecker bei Handys ersetzen soll. Weiterer Vorteil: USB C ist eine symmetrische Steckverbindung, bei der es egal ist, welche Ausrichtung der Stecker des Kabels beim Einstecken hat. Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis Typ C die anderen Anschlüsse verdrängt hat. So verwenden viele, meist günstigere Neugeräte aus Kostengründen noch den älteren Micro-USB-Anschluss.

Um dieses Problem zu lösen, ist die Verwendung von Typ C ab der neuesten USB-Version, die Ende August vorgestellt wurde, verpflichtend. Ältere Geräte werden aber unterstützt, wenn sie mithilfe eines Adapters angeschlossen werden.

Die neue Version hört auf den Namen USB4 – aus Marketinggründen nun ohne Leerzeichen geschrieben – und bringt doppelt so schnelle Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 40 GBit/s. Bis die ersten Geräte mit USB4 auf den Markt kommen, wird es laut USB-IF aber noch dauern, frühestens Ende 2020 soll es so weit sein.

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26. April 2024