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So funktioniert die neue "Stopp Corona"-App

25.März 2020

Sowohl in China als auch in Israel haben die Behörden zuletzt im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus teils massiv und auf zweifelhaftem Weg die Standortdaten von Smartphone-Besitzern genutzt, um mögliche Kontaktpersonen von Infizierten ausfindig zu machen und zu isolieren.

Auch in Österreich wird derzeit an mehreren Apps gearbeitet, die eine solche Kontaktüberprüfung möglich machen. Dass dies aus datenschutzrechtlicher Sicht heikel, aber unter gewissen Voraussetzungen vertretbar sei, sagt der Vorsitzende der AG Datenschutz im Österreichischen Rechtsanwaltskammertag, Günther Leissler. "Der Fokus richtet sich auf das Wohl der Gesamtbevölkerung. Da rückt notwendigerweise der Einzelne in den Hintergrund."

Allerdings seien derartige Apps aus seiner Sicht nur zulässig, wenn sie "auf freiwilliger Basis genutzt werden und kein Gesetz einen dazu zwingt, sie zu installieren", so Leissler.

Stopp-Corona-App

Recht weit fortgeschritten sind derzeit die Planungen des Roten Kreuzes für die App "Stopp Corona", die digital dazu beitragen soll, die Infektionskette zu unterbrechen. Herzstück der App ist ein Kontakt-Tagebuch, in dem persönliche Begegnungen mit einem "digitalen Handshake" anonymisiert gespeichert werden. 

Stellt ein Arzt eine Corona-Infektion fest, kann der User eine Meldung über die App abgeben, um seine Kontakte der letzten Begegnungen anonymisiert zu benachrichtigen. Die informierten Kontakte erhalten die Benachrichtigung, dass es einen bestätigten Corona-Fall bei einer ihrer Begegnungen gibt. Anschließend werden User aufgefordert, zuhause zu bleiben und beim Einsetzen von Symptomen den Hausarzt telefonisch zu kontaktieren. Wenn das nicht möglich ist, soll die Nummer 1450 angerufen werden. Wichtig: nicht den Arzt persönlich aufsuchen und auch nicht ins Krankenhaus fahren. Bei einem medizinischen Notfall ist 144 zu rufen.

Stopp Corona App

"Wenn sich die Kontaktpersonen rasch isolieren, können sie - sollten sie sich angesteckt haben - das Virus nicht mehr an Familienmitglieder oder Arbeitskollegen übertragen", sagt Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes. "Je mehr Menschen die App downloaden und verwenden, umso besser können wir die Infektionsketten unterbrechen." Darüber hinaus enthält die App wichtige Informationen zum Coronavirus.

Ab nächster Woche ist eine weitere Funktion der App verfügbar: User können anhand eines klinisch geprüften Fragebogens einen Corona-Selbstcheck durchführen und ihre Symptome regelmäßig überprüfen. Treffen die Symptome auf eine Corona-Infizierung zu, haben User die Möglichkeit eine Verdachtsmeldung abzugeben. Mit dieser Meldung werden die Personen, mit denen der User zuletzt Kontakt hatte, anonym informiert und aufgefordert, sich vorsichtshalber und eigenverantwortlich in Selbstisolation zu begeben.

Zur Nutzung des digitalen Handshakes und der Kontakterfassung müssen keine personenbezogenen Daten angegeben werden. Die Kontakte der User sind dem Roten Kreuz  nicht zugänglich und es können keine Rückschlüsse auf Begegnungen gezogen werden.

  • Die App "Stopp Corona" wird heute, 25. März, in Apples App-Store und im Google-Play-Store zum kostenlosen Download bereitstehen.
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