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Huawei P20 Pro: Willkommen im Handy-Olymp

Von Leander Bruckbög   21.April 2018

Welches ist das beste Smartphone? Diese Frage konnte ich in den vergangenen Jahren leicht beantworten. Je nachdem, welches Gerät zuletzt veröffentlicht wurde, war es das aktuelle iPhone oder das neueste Top-Modell aus Samsungs Galaxy-Reihe. In Zukunft wird mir die Antwort schwerer fallen. Denn Huawei hat mit dem P20 Pro einen würdigen Anwärter auf die Smartphone-Krone auf den Markt gebracht. Alleine das Datenblatt des Top-Modells aus China unterstreicht den Führungs-Anspruch. Ein pfeilschneller Achtkernprozessor aus eigener Produktion, ein fast rahmenloser 6,1-Zoll-AMOLED-Bildschirm, 128 Gigabyte Speicherplatz und sechs Gigabyte Arbeitsspeicher, dazu ein Akku mit 4000 mAh Kapazität: diese Zahlen sind Spitzenklasse. Und die Kamera wurde dabei noch gar nicht erwähnt.

Die beste Kamera

Auf der Suche nach der besten Handykamera arbeitet Huawei seit 2016 mit dem deutschen Traditionsunternehmen Leica zusammen. Diese Partnerschaft scheint nun aufzugehen. Gleich drei neue Kameralinsen sind in der Rückseite des P20 Pro verbaut. Der Hauptsensor mit beachtlichen 40 Megapixel wird von einem lichtstarken Schwarzweiß-Sensor mit 20 Megapixel unterstützt. Eine dritte Linse mit 80 mm Brennweite verleiht dem P20 Pro zusammen mit viel Software-Unterstützung einen dreifachen optischen Zoom. Der Aufwand hat sich gelohnt, das P20 Pro ist das derzeit beste Kamera-Handy. Es lässt bei wenig Licht sogar den bisher unangefochtenen Primus Pixel 2 XL von Google hinter sich. Allerdings ist das P20 Pro im Nachtmodus sehr aggressiv bei der Rauschunterdrückung, was nicht jedem Auge gefällt. Dafür sind Langzeitbelichtungen von mehreren Sekunden dank KI-Unterstützung sogar ohne Stativ möglich – Hut ab!

Dass Megapixel nicht alles sind, merkt man bei der Frontkamera. Diese beeindruckt angesichts ihres 24-Megapixel-Sensors weniger, als man es nach der Leistung der Hauptkamera erwartet hätte. Es gibt keinen Autofokus, im Randbereich ist die Farbwiedergabe oft nicht optimal. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau, die üblichen Selfie- und Video-Telefonat-Anforderungen erfüllt das P20 Pro allemal.

Optischer Leckerbissen

Optisch ist das P20 Pro ein echtes Schmankerl, besonders in den farbenfrohen Midnight-Blue- und Twilight-Ausführungen. Zumindest, bevor die unvermeidlichen Fingerabdrücke zu sehen sind. Die spiegelglatte Rückseite ist zudem überraschend rutschfest. Ein großer Fortschritt, war doch das Mate 10 Pro so glatt, dass es im Test mehrmals von alleine vom Sofa fiel. Die Verarbeitungsqualität ist absolute Spitze, gefühlt zumindest auf Apple-Niveau.

Das Display ist dank AMOLED-Technik ebenfalls top, liegt punkto Helligkeit und Kontrast aber etwas hinter Samsung (Galaxy S9) und Apple (iPhone X). Auffällig ist die kleine Kerbe am oberen Bildschirmrand. Diesen "Notch" hat sich Huawei, wie so manche Elemente seiner Design-Sprache, bei Apple abgeschaut. Auch wenn er beim P20 Pro nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, stört er im Alltag nicht.

Bei der Performance lässt Huawei ebenfalls nichts anbrennen. Alles läuft flüssig, auch Huaweis EMUI-Oberfläche, die über das Android-8.1-System gelegt wurde, lässt, bis auf das etwas biedere Design, kaum Raum für Klagen.

Huawei verzichtet konsequent auf den Kopfhörerstecker, zumindest gewährleisten aptX HD und LDAC hohe Tonqualität über Bluetooth – kompatible Kopfhörer vorausgesetzt.

Das P20 Pro ist ein hervorragendes Handy, das mit seiner klassenbesten Kamera, enormer Akkulaufzeit und seiner überraschend empfangsstarken Antenne zu begeistern vermag – eindeutige Kaufempfehlung.

 

Technische Daten

Abmessungen: 155 x 73.9 x 7.8 mm, Gewicht 180 g
Display: 6,1 Zoll AMOLED, Auflösung 1080 mal 2240 Pixel
Betriebssystem: Android 8.1
Chipsatz: Hisilicon Kirin 970
Speicher: 6 GB RAM, 128 GB Festspeicher, kein Micro-SD-Slot
Akku: 4000 mAh
Kamera: Dreifach-Kamera, 40 MP (f/1.8, 27mm, 1/1.7“) plus 20 MP B/W (f/1.6, 27mm) plus 8 MP (f/2.4, 80mm), Frontkamera 24 MP
Preis: Ab ca. 809 Euro

 

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26. April 2024