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Königin Margrethe liebt das Theater, bunte Kleider – und ihre Dackel

Von OÖN   14.Jänner 2022

Erst der 80. Geburtstag mitten im ersten Lockdown der Coronakrise, jetzt das 50. Thronjubiläum in Zeiten rekordhoher Neuinfektionszahlen und der Omikron-Welle: Es scheint, als wolle die Pandemie der dänischen Königin Margrethe II. regelmäßig das Feiern verderben. Die 81 Jahre alte Monarchin – immerhin mit einer Thronerfahrung ausgestattet, die in Europa nur von Queen Elizabeth (95) überboten wird – nimmt es mit Pragmatismus und Gelassenheit.

31 Jahre war Margrethe alt, als sie vor 50 Jahren, noch in Trauer um ihren Vater König Frederik, den dänischen Thron bestieg. Sie war damals bereits mit dem französischen Grafen Henri de Laborde de Monpezat verheiratet und hatte zwei Söhne mit ihm – den damals vierjährigen Frederik und den dreijährigen Joachim.

Königin Margrethe liebt das Theater, bunte Kleider – und ihre Dackel
Gruppenfoto mit Kronprinz Frederik, dessen Familie und dem 2018 verstorbenen Ehemann Henri

Prinzgemahl Henrik, wie der Graf in Dänemark genannt wurde, machte kein Geheimnis aus seinem Jahrzehnte währenden Frust, nie zum König ernannt worden zu sein. Er starb 2018 im Alter von 83 Jahren, nachdem bei ihm Demenz sowie ein Lungenleiden diagnostiziert worden waren.

Königin Margrethe liebt das Theater, bunte Kleider – und ihre Dackel
… und ist auch für ihre farbenfrohen Outfits bekannt. Die Dänen schätzen ihr herzliches Auftreten.

Unkonventionelle Königin

Margrethe II. meisterte ihre Aufgaben als Königin in all den Jahren bravourös – und ohne jegliche Skandale. Das Volk liebt sie auch für ihren Optimismus. Ihre Silvesteransprachen sind für die Dänen ein Pflichttermin: Alle schalten ein, ehe sie ins neue Jahr rutschen – beziehungsweise nach dänischem Brauch symbolisch von Stühlen ins neue Jahr springen.

Königin Margrethe liebt das Theater, bunte Kleider – und ihre Dackel
Margrethe als Baby auf dem Arm ihres Vaters Frederik

Und auch sonst ist die Monarchin in vielen Dingen unkonventioneller, als ihr Amt das vermuten ließe. Bekannt ist Margrethe für farbenfrohe Outfits und exzentrische Hüte, und man sieht sie des Öfteren mit dem Fahrrad durch Kopenhagen radeln. Mit ihren hochgesteckten weißen Haaren erinnert sie an das Bild einer netten Großmutter – und tatsächlich hat sie mittlerweile acht Enkelkinder. Und auch wenn sie nur eine repräsentative Funktion in Dänemarks konstitutioneller Monarchie hat und sich nur sehr selten in die Politik einmischt, tritt sie gern auch als Mahnerin auf. Eine viel beachtete Äußerung Margrethes stammt aus dem Jahr 1984, als sie die Dänen für "dumme Bemerkungen" und "Kälte" gegenüber Einwanderern tadelte.

Königin Margrethe liebt das Theater, bunte Kleider – und ihre Dackel
Die Königin liebt ihre Dackel über alles …

Wie beliebt Margrethe ist, zeigte sich bei ihrem 80. Geburtstag im April 2020, als es sich tausende Fans trotz Coronakrise nicht nehmen ließen, der Monarchin von ihren Balkonen aus ein Ständchen zu singen.

Eine große Party zum Jubiläum wird es auch diesmal nicht geben. Das wäre in diesen Zeiten das falsche Signal. Ihre Majestät wünsche sich jedoch weiter eine festliche Feier, an der die Däninnen und Dänen teilnehmen könnten, hieß es vom Hof. Margrethe beschloss deshalb, den Großteil der geplanten Veranstaltungen auf den Spätsommer zu verlegen.

Für den eigentlichen Jubiläumstag heute sind zumindest Termine mit der Regierung und im Parlament sowie eine Kranzniederlegung für ihren Vater im Dom zu Roskilde geplant.

eine Königin mit vielen Talenten – und einem Laster

Eine Königin mit vielen Talenten – und einem Laster

Margrethe II. wurde am 16. April 1940 in Kopenhagen geboren und am 14. Jänner 1972 zur Königin von Dänemark gekrönt. Sie genießt im Volk hohes Ansehen.

Die 81-Jährige ist sehr kreativ, zeichnet, malt und gestaltete mehrere Bühnenbilder und Theaterkostüme. Ihre teils abstrakten Gemälde werden sowohl in dänischen Museen und Galerien als auch im Ausland ausgestellt. Zudem hat sie zahlreiche Bücher übersetzt.

Eines ihrer wenigen bekannten Laster ist das Rauchen. Seit 2006 tut sie es nicht mehr in der Öffentlichkeit.

Designer Sigvard Bernadotte, ein Onkel mütterlicherseits, benannte nach ihr 1950 seine Margrethe-Rührschüssel, die bis heute erhältlich ist.

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