Brexit schadet vor allem englischen Autobauern
Der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hat die Bedeutung des Brexits untersucht. Seine Kurzanalyse: "Für die Autoindustrie weltweit und die deutschen Autobauer ist der Brexit verdaulich, für die Beschäftigten auf der Insel könnte er zum großen Problem werden."
2018 wurden in Großbritannien 2,37 Millionen Autos neu zugelassen, das sind 2,8 Prozent der weltweiten Quote. Würde der englische Markt um 25 Prozent einbrechen, würde dies einen globalen Nachfrageausfall von 0,7 Prozent bedeuten. Überzogene Befürchtungen seien daher unrealistisch. Der VW-Konzern verkauft auf der Insel fünf Prozent seiner Neuwagen, die Verkaufsverluste würden im Ein-Prozent-Bereich liegen.
Schwierige Situation
Schwieriger sei die Situation für Autobauer und Zulieferer mit Produktionsstandorten in England. Vor allem Jaguar-Landrover dürfte der EU-Austritt treffen, denn die Briten sind extrem von ihrem Produktionsstandort in England abhängig. Ford wiederum baut in England Motoren, keine Fahrzeuge. Werden Komponenten importiert und Motoren exportiert, würden diese doppelt verzollt. Das Risiko, dass sich wiederum Opel-Vauxhall aus England zurückzieht, sei hoch, so Dudenhöffer.
Von den 185.000 Beschäftigten in der Auto- und Zulieferindustrie dürften in den nächsten 15 Jahren die Hälfte ihren Job verlieren.