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Als der kleine Bruder Porsche rettete

Von Carsten Hebestreit   13.Februar 2021

Die Banken verweigerten dem angeschlagenen Sportwagenhersteller neue Kredite, selbst die Eigentümerfamilie drehte den Geldhahn zu. Die Verträge für einen Verkauf von Porsche an Mercedes bzw. Toyota lagen unterschriftsreif auf dem Tisch. "Die Situation stand damals Spitz auf Knopf", erinnert sich Helmut Eggert, CEO von Porsche Österreich, an die dramatische Zeit Anfang der 1990er-Jahre.

Im Visier: jüngere Kunden

Neo-Porsche-Vorstandsvorsitzender Wendelin Wiedeking übernahm 1993 Haftungen des Unternehmens und korrigierte die Strategie. Sein Weg: Ein billigeres Modell als der 911er sollte die Sportwagenschmiede retten – dank neu lukrierter Porsche-Kunden. Der Name des Projektes: Boxster.

"Wiedeking hat uns Händler damals in Arizona auf das neue Modell eingeschworen", erzählt Eggert. "Wir haben bis 4.30 Uhr in der Früh in seinem Hotelappartement gefeiert und sind dann voll motiviert heimgeflogen." Der Boxster übertraf prompt alle Erwartungen und rettete die Marke. Der Börsenwert des Unternehmens stieg von 300 Millionen Euro (1993) auf 25 Milliarden Euro (2007).

Als der kleine Bruder Porsche rettete
Von 36.000 auf 119.000 Euro Einstiegspreis in 25 Jahren

Nur zwei Sitze, 204-PS-Mittelmotor, die Front und Türen vom 911er – der Qualitätsmaßstab blieb hoch, die reduzierte Ausstattung wie auch die Verwendung von vielen Gleichteilen drückte den Preis auf umgerechnet 36.000 Euro. 164.874 Stück verkaufte Porsche vom ersten Boxster, für die zweite Generation (2005-2011) entschieden sich 79.039 Käufer.

Heuer launcht Porsche zum 25-Jahr-Jubiläum ein auf weltweit 1250 Stück limitiertes Sondermodell. Angelehnt an den Ur-Boxster mixten die Stuttgarter die Farbe Neodyme: ein kupferartig schimmerndes Braun, das an der Frontschürze, den seitlichen Lufteinlässen, den Schriftzügen und den 20-Zoll-Alus zum Einsatz kommt. Im Jubiläums-Boxster, der auf dem 4,0-Liter-GTS (400 PS) basiert, ist die Innenausstattung mit einem bordeauxroten Leder überzogen. Ab-Preis: 119.328 Euro.

Porsche Boxster: Die Geschichte

  • 1993 präsentierte Porsche den Boxster (Typ 986) auf der Detroit Motor Show, im August 1996 folgte die Markteinführung. Der 2,5-Liter-Sechszylinder leistete 204 PS. Dank des Mittelmotors bot der 1250 kg schwere Boxster (Boxer und Roadster) viel Platz und hatte vorne wie hinten einen Kofferraum.
  • 2004 folgte die zweite Generation (987) mit einem 240- bzw. 280-PS-Motor, Keramikbremsscheiben und Doppelkupplungsgetriebe.
  • 2012 kam die dritte Generation (981) – mit einer neuen Leichtbau-Karosserie.
  • 2016 launchte Porsche den vierten Teil (982): 300- bzw. 370-PS-Sechszylinder-Boxer.
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10. Mai 2024