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Holzfigur fiel um und tötete Buben: Prozess vertagt

23.April 2021

Schon fast vier Jahre ist es her, dass es auf der Gerlitzen in der Nähe von Villach zu einer tödlichen Tragödie kam. Ein Fünfjähriger aus Wien, der mit seiner Mutter und der Großmutter einen Ausflug unternommen hatte, wurde von einer umstürzenden 80 Kilo schweren Holzfigur erschlagen, die im Freien bei einem Almmuseum aufgestellt gewesen war. Und noch immer ist gerichtlich nicht geklärt, wer am Tod des Buben schuld sein soll.

Gestern kam es neuerlich zu einer Verhandlung am Landesgericht für Strafsachen in Klagenfurt. Wegen fahrlässiger Tötung bzw. Gemeingefährdung angeklagt sind drei Männer. Ein Angeklagter fortgeschrittenen Alters gilt aber inzwischen als verhandlungsunfähig. Sein Verfahren werde "ausgeschieden", teilte die Richterin mit.

In der gestrigen Verhandlung mussten sich nur noch zwei Männer verantworten: der 55-jährige Pächter der Hütte neben dem Almmuseum und der ebenfalls 55 Jahre alte Obmann der Agrargemeinschaft, der die Hütte und das Almmuseum verpachtet hatte. Sie sollen die Figuren aufgestellt beziehungsweise nicht gesichert haben.

"Hat der ganze Berg gewusst"

Ein neuer Zeuge, der bis 2017 eine andere Almhütte auf der Gerlitzen gepachtet hatte, wurde in den Zeugenstand gerufen. Der Mann sagte aus, er habe sich nach einem TV-Beitrag über den tragischen Fall gemeldet. Dass die Figur morsch und nicht ordnungsgemäß abgeschnitten sei, das habe "der ganze Berg gewusst".

Der Zeuge will ein Gespräch mitgehört haben, in dem der Pächter gemahnt habe, man solle der Figur zumindest eine Kette umlegen. Der Obmann habe gemeint, die Figur habe bisher gehalten und werde auch weiterhin halten. Ob diese Aussage eine "Retourkutsche" wegen eines Zivilverfahrens um die Ablöse der Hütte sei, wollte die Richterin wissen. Der Zeuge meinte, es gehe ihm um das Kind. Weiter unklar blieb, wer überhaupt die Figur aufgestellt hat. Der Prozess wurde vertagt.

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26. April 2024