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Virologin: Tirol für einen Monat isolieren

Von nachrichten.at/apa   03.Februar 2021

Gleichzeitig übt die Beraterin der Bundesregierung scharfe Kritik am Land Tirol im Umgang mit den Corona-Mutanten und warnt vor einem "zweiten Ischgl". Laut "Presse" prüft das Gesundheitsministerium bereits Reisebeschränkungen.

Tirol gilt inzwischen als europäischer Hotspot der südafrikanischen Mutante des Coronavirus. Diese ist nicht nur ansteckender, sondern könnte auch zu Re-Infektionen führen bzw. könnte die Impfung nicht so gut gegen sie wirken. Dazu kommen weitere beunruhigende Neuigkeiten: Laut von Laer sind zumindest zwei bis drei eigenständige Tiroler Mutationen der südafrikanischen Variante aufgetreten. Welche Eigenschaften diese haben, weiß man aber noch nicht.

Auch im Gesundheitsministerium ist man besorgt und schließt Reisebeschränkungen nicht aus: "Derzeit werden die Verdachtsproben aus Tirol endausgewertet. Sobald diese Ergebnisse vorliegen, werden wir mit dem Land Tirol auf Basis dieser Ergebnisse sofort das Gespräch über weitere notwendige Maßnahmen zur Eingrenzung führen. Eine möglichst breite Testung in der betroffenen Region ist der erste Schritt dazu", heißt es auf "Presse"-Nachfrage. Binnen 48 Stunden werde man mehr wissen.

"Es gibt einen starken Anstieg. Aber das Land Tirol mauert und verschleiert wieder", wird von Laer in "Kurier" (Donnerstagausgabe) zitiert. Die Virologin wirft dem Land Tirol Untätigkeit beim Einfangen der Virusvariante vor und warnt vor einem "zweiten Ischgl". "Sie habe bereits vor einer Woche angeboten, Sequenzierungen durchzuführen. "Stattdessen werden die Proben weiter an die AGES geschickt, von wo sie dann nach ein bis zwei Wochen wiederkommen. Wir sequenzieren hier in zwei bis drei Tagen", erklärt die Virologin.

Geht es nach ihr, müssten drastische Maßnahmen ergriffen werden, über die von einer Taskforce beraten werden müsste. "Aber ich bin der Meinung, man müsste Tirol für ein Monat isolieren - vom Rest von Österreich und dem Ausland." Wie Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) dazu steht, wird man vielleicht Donnerstagmittag wissen. Denn wie SPÖ-Landeschef Georg Dornauer am Abend der APA berichtete, hat der Landeshauptmann die Klubchefs für den Vormittag zu einer Besprechung am Rande der Landtagssitzung gebeten. Dornauer wertet das als seinen Erfolg. Er will von Platter wissen, welche Strategie dieser habe, die Mutation in Griff zu bekommen. Zudem solle der Landeshauptmann sagen, ob Tirol vor dem nächsten Lockdown stehe.

Platter: kein exponentielles Wachstum bei Südafrika-Virus

In Tirol hat am Mittwoch die Ausbreitung der südafrikanischen Variante des Coronavirus die Behörden intensiv beschäftigt. Laut Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) konnte man bisher aber keine "exponentielle Ausbreitung" der Mutationen feststellen, die Corona-Zahlen seien außerdem konstant. Bei 75 PCR-Proben wurde die südafrikanische Variante nachgewiesen, in 21 Fällen dagegen die britische, hieß es seitens des Landes am Abend.

Für Platter stand jedenfalls fest, dass die aktuelle Situation "ernst" sei und "unsere volle Aufmerksamkeit" erfordere. Von jenen Personen, die mit der südafrikanischen Variante infiziert waren, galten noch fünf Personen als aktiv positiv - im Falle der britischen Variante war es nur mehr eine Person.

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