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Vermittlung von Langzeitarbeitslosen gestaltet sich mühsamer als erwartet

Von Erik Famler   28.Juli 2021

Im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit wurde nach dem letzten Corona-Lockdown ein Job-Restart-Programm ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice schnürte das Land ein Beschäftigungspaket für Betriebe und Gemeinden. Die konkrete Umsetzung verlief jedoch holprig. So fand der Welser Magistrat nur für einen Bruchteil der ausgeschriebenen Stellen die geeigneten Mitarbeiter.

Die Stadtverwaltung wollte mit gutem Beispiel vorangehen, zugleich bestand die Aussicht auf großzügige Förderungen. Bürgermeister und Personalreferent Andreas Rabl (FPÖ) gab in Abstimmung mit den anderen Fraktionen die Anweisung an alle Abteilungen, den jeweiligen Jobbedarf zu prüfen. Die Anforderungen waren schnell erhoben. 70 Stellen sollten besetzt werden. Weil die ausgeschriebenen Praktikumsplätze auf zwölf Monate befristet sind, wurde Bewerbern, sollten sie sich bewähren, eine fixe Anstellung versprochen. Dennoch war die Resonanz bescheiden. 1250 Personen sind am Welser AMS als Langzeitarbeitslose registriert. Zum Vorstellungsgespräch kamen 22. Von diesen erschienen sieben erst gar nicht zur Arbeit. Im Endeffekt konnten lediglich neun offene Stellen besetzt werden.

Im Freien eingesetzt

Die Praktikanten sind großteils im Freien eingesetzt. Sie sollen Straßen, Parks und die Stadtteile reinigen. Für die Unkrautvernichtung am Straßenrand werden sie ebenso benötigt. Von den neun besetzten Stellen entfallen nur zwei auf den Verwaltungsdienst. Die beiden Mitarbeiter werden im August den Dienst antreten. Bezahlt wird nach Kollektivvertrag. Während Bürgermeister Rabl das Ergebnis des Job-Restart-Programms als unbefriedigend bezeichnet, ist man beim Arbeitsmarktservice um Relativierung bemüht. Laut Beate Enser, stellvertretende AMS-Leiterin in Wels, beruhe das Programm auf Freiwilligkeit und sei eine von mehreren Möglichkeiten zur Wiedereingliederung Langzeitarbeitsloser: "171 Klienten haben in den letzten Monaten über diese Programme einen Job gefunden. Ein Großteil kam in der Privatwirtschaft unter. Am Magistrat und in den Gemeinden fanden 27 eine neue Beschäftigung", sagt Enser.

Stabilere Rahmenbedingungen

Dass Jobs in der Wirtschaft bei ihren Klienten attraktiver erscheinen als jene im öffentlichen Dienst, habe mit der besseren Bezahlung zu tun. Die kommunalen Verwaltungen zahlten weniger, dafür würden sie den Mitarbeitern stabilere Rahmenbedingungen bieten. Rund 60 Prozent der Klienten bekommen nach einem Jahr eine feste Anstellung.

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