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Veranstalter von Open-Air-Konzerten machen 2020 großen Bogen um Wels

Von Erik Famler   27.Februar 2020

2020 werden in Wels keine Großkonzerte stattfinden. WEVA-Geschäftsführer Manfred Leodolter stellt auf Anfrage klar: "Zum jetzigen Zeitpunkt ist nichts geplant. Die Gesellschaft ist momentan ruhend gestellt." Warum das Welser Konzertpublikum nach dem Erfolgsjahr 2019 heuer (abgesehen vom Musikfestiwels) auf großes Spektakel verzichten muss, ist unklar. Eine Begründung nannte der Konzertveranstalter nicht.

Ein gigantischer Erfolg war 2019 das "Böhse Onkelz"-Konzert auf dem Trabrennplatz mit 40.000 Zuschauern. Von etlichen Pannen überschattet war hingegen "We love the 90’s": "Es wurden logistische Fehler gemacht. Das war uns eine Lehre. Gegenüber den Auftritten in anderen Städten waren wir mit diesem Veranstaltungsformat bei den verkauften Eintrittskarten aber sehr erfolgreich", sagt Leodolter, der auf dem Wiener Konzertmarkt mit der Firma "Show Connection" mitmischt.

Nach einem Disput muss Leodolter auf seine Welser Kooperationspartnerin Trixi Haagen verzichten. Nach dem Abgang der in Wels bestens vernetzten Haagen ist der Wiener auf sich allein gestellt. Karl Moisl, der Obmann des Trabrennvereins, sieht die Untätigkeit als große Gefahr: "Ich erinnere an die 1990er-Jahre, als am Trabrennplatz viele erfolgreiche Großkonzerte veranstaltet wurden und dann plötzlich nichts mehr lief. Die Pause hat über 20 Jahre gedauert. Das darf uns nicht mehr passieren."

Von Großkonzerten wie dem Auftritt der Böhsen Onkelz profitiert laut Moisl nicht nur die Stadt, sondern die gesamte Region: "Das war 2019 die erfolgreichste Veranstaltung auf Welser Boden. Mir ist unverständlich, dass wir dieses Erfolgskonzept nicht vorantreiben."

Mit der WEVA verhandelt Moisl aktuell über einen Exklusivvertrag, der andere Veranstalter von der Trabrennbahn ausschließen würde. Ein weiterer Hemmschuh, der das Ausbleiben von Großkonzerten erklärt, ist das Nein der Welser Messe zu einer Beteiligung an der WEVA. Leodolter wollte damit die Stadt ins Boot holen. "Wir haben uns dagegen entschieden, weil es nicht zu unserem Kerngeschäft gehört, Konzerte zu veranstalten", begründet Messepräsident Hermann Wimmer. Man wolle aber mit Leodolter exklusiv zusammenarbeiten: "Er bleibt in der Konzertbranche unser einziger Ansprechpartner", erklärt Wimmer. Das Konzertgeschäft sei seit den 1990er Jahren schwieriger geworden, weil die Veranstalter heute alles bezahlen müssten. Auch die Auflagen hätten sich deutlich verschärft, betont der Messepräsident.

Hinter den Kulissen wird aber daran gearbeitet, dass zumindest ein großer Name der Musikwelt auch nach Wels kommt: "Es laufen Verhandlungen mit dem Management eines großen deutschen Stars", weiß Bürgermeister Andreas Rabl. Der Name bleibe noch geheim. "Über ungelegte Eier wird nicht gesprochen", so Rabl.

Lesen Sie mehr zum Thema im Kommentar von Erik Famler.

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