Nach erster Parlamentarierin soll Straße benannt werden
Die 2014 verstorbene Marilies Möst soll zu späten Ehren kommen. Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) hat angekündigt, eine Straße nach der Mutter von Stardirigent Franz Welser-Möst zu benennen. Die Diplomingenieurin für Bodenkultur vertrat Oberösterreich von 1979 bis 1985 im Parlament. "Sie war die erste Frau, die von unserem Bundesland ins Hohe Haus entsandt wurde", begründet Rabl die geplante Auszeichnung. Wo die Marilies-Möst-Straße sein wird, kann der Welser Bürgermeister noch nicht beantworten: "Wir müssen zunächst einmal das Einverständnis der Familie einholen", so Rabl.
Wegbegleiter wie der frühere ÖVP-Vize Werner Wigelbeyer beschreiben Möst als soziale und ausgleichende Person: "Sie hatte eine starke Hand für Menschen, die in Schwierigkeiten steckten. Besonders hat mich berührt, wie sie als Christin ihren Glauben in Wort und Tat gelebt hat." Möst war ab 1973 auch erste ÖVP-Frau im Welser Gemeinderat.
Nahezu zeitgleich mit der geplanten Auszeichnung steht die Möst-Villa, Ecke Eisenhowerstraße/Anzengruberstraße, bei Immobilienmakler Roland Ranzmeir zum Verkauf.
Besitzer ist Sohn Thomas Möst, der im Gymnasium Dachsberg Deutsch und Geschichte unterrichtet. Die 1912 erbaute Villa war das kreative Zentrum der Familie, die das bürgerliche Ambiente mit hohen Räumen, original Holzboden und Flügeltüren zu schätzen wusste und darin auch Hauskonzerte veranstaltete. Der Bruder des Stardirigenten stand nach dem Tod der Mutter vor einer schweren Entscheidung: "Da ich in Wels ein Reihenhaus bewohne und für meine Frau und mich die Villa viel zu groß wäre, sah ich keine andere Möglichkeit, als zu verkaufen."
In Absprache mit seinen Geschwistern hat Thomas Möst das Objekt im Frühjahr zum Verkauf ausgeschrieben. 545.000 Euro beträgt der aktuelle Kaufpreis.