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Keine Lärmschutzwände mehr vor Schulen und Kindergärten

Von Friedrich M. Müller   22.Oktober 2012

Im Unterausschuss des oberösterreichischen Landtages wurde das neue Baurecht verabschiedet. Es soll im Frühjahr 2013 in Kraft treten. Ein wichtiger Punkt: Geräuscheinwirkungen von Kinderspielplätzen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Pflichtschulen oder ähnlichen Anlagen fallen nicht unter den Begriff schädliche Umwelteinwirkungen. „Einwendungen im Baubewilligungsverfahren sind daher nicht mehr möglich“, sagt VP-Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl.

Der Bau- und Familienreferent resümiert: „Lärmschutzwände vor Kindergärten haben in Oberösterreich nichts verloren.“ Für den neuen in Laahen hat das freilich keine Auswirkungen mehr. Bei dem Neubau nahe der Passauerbahn bekamen Anrainer mit ihren Einsprüchen im Bauverfahren Recht. Sie hatten Bedenken wegen des Lärms durch die Kinder. Die Folge: Um 50.000 Euro wurde eine drei Meter hohe und 100 Meter lange Lärmschutzwand errichtet.

Als darüber die OÖNachrichten im Juli 2011 berichteten, ging ein Raunen durchs Land. Die Folge ist die Änderung im oberösterreichischen Baurecht.

Vorbild für andere Länder

Dieses Gesetzeswerk hat im Übrigen Vorbildcharakter für andere Bundesländer. „Es gibt Anzeichen aus dem Bundesland Salzburg, dass man unserer Initiative folgen wird“, sagt Hiesl. Auch aus Kärnten gab es diesbezüglich Anfragen.

Dessen ungeachtet ist der 2,6 Millionen teure Neubau an der Oberfeldstraße seit sechs Wochen in Betrieb. „Die Kinder haben mit der Lärmschutzwand das geringste Problem“, sagt Leiterin Edith Wiesbauer im Gespräch mit der Welser Zeitung. „Wenn die Wand mit Efeu bewachsen ist, schaut sie sicher toll aus. Anders wäre die Belästigung natürlich, wenn es eine graue Betonfläche wäre“, sagt Wiesbauer.

Spray-Aktion von Schülern

In dem fünfgruppigen Kindergarten betreuen 16 Pädagoginnen aktuell 60 Kinder in drei Gruppen. „Im Laufe des Jahres 2013 werden alle fünf Gruppen voll sein“, kündigt Wiesbauer an. Außerdem verfügt der Neubau über zwei Krabbelstuben für Kinder im Alter zwischen eineinhalb und drei Jahren. „Hier betreuen wir 22 Buben und Mädchen.“

Noch zeitgerecht vor der Eröffnungsfeier gestalteten am Freitag 19 Jugendliche der Neuen Mittelschule 6 aus der Vogelweide die Außenseite der Lärmschutzwand. Lesen Sie dazu unten und nebenan

„Freude für die Kinder“

19 Kinder der Neuen Mittelschule 6 (NMS 6) aus der Vogelweide waren Freitagvormittag beim neuen Kindergarten in Laahen künstlerisch aktiv. Die Schützlinge von Lehrerin Brigitta Zauner sprühten verschiedenste Motive auf die Außenseite der drei Meter hohen, grünen Schutzwand. Die künstlerische Leitung oblag dem Schartner Michael Heindl (24). Der Student an der Wiener Akademie für angewandte Kunst gestaltete bereits mehrere Wände im Auftrag der Stadt.
Auf einer Länge von 100 Metern sprühten die Kinder Tiere, Schriftzüge und Phantasiemuster. Noch ist hinter der Wand Wildnis. Dort soll aber ein Geh- und Radweg gebaut werden. Damit bekommen die Kunstwerke auch Öffentlichkeit.
Lehrerin Zauner ist von den Schülern begeistert: „Malen hat mit Mut zu tun. Man muss sich trauen, so große Flächen zu bearbeiten. Ich mache den Kindern aber immer Mut, dass sie es schaffen. Und die größte Freude ist, wenn die Kinder bei der Arbeit Freude haben.“

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