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Ehepaar eröffnete in St. Agatha große Landarzt-Praxis

11.September 2013

Gerade weil der Landarzt in vielen Regionen zu einem aussterbenden Beruf geworden ist, spendet das Beispiel von Johanna und Martin Schiffkorn Hoffnung. Das Ärzte-Ehepaar wagte eine Trendumkehr und eröffnete in Sankt Agatha (Bezirk Eferding) ein großes Gesundheitszentrum. Am Wochenende war die feierliche Einweihung, zu der sich neben kirchlichen auch viele politische Würdenträger einfanden.

„Ich selbst stamme aus Linz, meine Frau aus dem Innviertel. Gemeinsam haben wir im Linzer AKH den Turnus absolviert. Während meiner Notarzttätigkeit lernte ich den Bezirk Eferding kennen“, erinnert sich Martin Schiffkorn. Ein Bekannter machte ihn darauf aufmerksam, dass in Sankt Agatha durch die Erkrankung eines Landarztes eine Praxisstelle frei werden würde. Das Ärzte-Ehepaar erkannte die beruflichen Möglichkeiten und entschied sich für einen Ortswechsel. „Natürlich sind wir mit der Errichtung unseres Gesundheitszentrums ein wirtschaftliches Risiko eingegangen. Ambulanzzentren wie unseres werden aber künftig eine viel stärkere Rolle in der Versorgung spielen als bisher. Durch die Vor-Ort-Betreuung entlasten wir die Krankenhäuser. Das senkt die Gesundheitskosten“, skizziert Schiffkorn seine Pläne.

Neben dem Ärzte-Ehepaar wird in das 400 Quadratmeter große Gesundheitszentrum im Oktober auch eine Neurologin einziehen. Eine Diabetesschwester versieht dort bereits ihren Dienst. Die Ausbildung der beiden Allgemeinmediziner umfasst eine Vielzahl an Fächern: Geriatrie, manuelle Medizin, Kurortmedizin, Palliativmedizin, Notarztausbildung und Metabolic Balance. Für die physiotherapeutische Behandlung ist zudem eine Kooperation mit dem Revita-Hotel Kocher geplant. Ziel dieser Angebote ist, dass sich Patienten weite Wege ersparen und ihre Gesundheitsversorgung vor der eigenen Haustür gewährleistet wird.

In der strukturschwachen Gegend ist das neue Gesundheitszentrum außerdem ein wichtiger Arbeitgeber. Vier Ordinationsangestellte und zwei Reinigungskräfte erhalten eine dauerhafte Beschäftigung.

Die Schiffkorns sehen sich auf dem richtigen Weg: „In zehn Jahren gehen 50 Prozent der praktischen Ärzte in Pension. Gesundheitszentren wie unseres dienen künftig als Drehscheibe.“ (fam)

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