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Warnstreik bei MAN: “Das hat Steyr nicht verdient“

Von Martin Roithner   15.Oktober 2020

Mehrere hundert Meter lang und ohrenbetäubend laut war sie: jene Menschenschlange, die sich heute Mittag ihren Weg vom Gelände des MAN-Werks zum Steyrer Hauptplatz bahnte. Die Mitarbeiter des Lkw-Herstellers legten ihre Arbeit für einige Stunden nieder und protestierten gegen das drohende Aus für das Werk.

“Es ist eine Frechheit, dass der Vorstand in Deutschland seine Versprechen nicht eingelöst hat“, sagte Angestelltenbetriebsrat Thomas Kutsam. Zu den Klängen von Ostbahn Kurti, Seiler und Speer sowie Queen marschierten die Teilnehmer los. Applaus brandete auf, als SPÖ-Bundesvorsitzende Pamela Rendi-Wagner eintraf.

Videoaufnahmen zeigen den Aufmarsch in Steyr: 

Die Mitarbeiter schwenkten Fahnen, bliesen in Trompeten und Trillerpfeifen und hielten Plakate in die Luft. “Das hat Steyr nicht verdient“ war ebenso zu lesen wie “Nach 100 Jahren ist nicht so einfach Schluss.“ Hunderte Schaulustige zückten ihre Handys und sprachen den Marschierenden Mut zu.

Bei der Kundgebung auf dem Hauptplatz stießen die Steyrer Einwohner dazu. Bürgermeister Gerald Hackl (SP) sagte: “Das Vorgehen des Vorstandes ist an Kaltschnäuzigkeit nicht zu überbieten.“ Schärfere Töne schlugen Rendi-Wagner und Gewerkschaftschef Rainer Wimmer an: “Wir wollen in Steyr keine Gummiringerl oder Feuerzeuge produzieren, sondern weiterhin Lkw.“ Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (VP) entgegnete, die Landesregierung versuche alles, um “jeden der 2.500 Arbeitsplätze zu retten“.

  • Video: ORF-Reporter Thomas Psutka berichtet aus Steyr:
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27. April 2024