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Steyrer produziert medizintauglichen Corona-Schutz aus dem 3D-Drucker

Von Gerald Winterleitner   09.April 2020

Im Vorjahr hatte Ernst Forster mit seinem weltweit ersten Keramik- und Porzellan-3D-Drucker für Aufsehen gesorgt. Im Zuge der Coronakrise hat sich der heute 57-jährige Tüftler aus Steyr nun Gedanken gemacht, wie er mithilfe moderner Technologie gegen den Mangel an dringend benötigter Schutzausrüstung aktiv werden kann.

Ergebnis: Er hat in seinem kleinen Studio für Industriedesign, das er gemeinsam mit der Wienerin Barbara Ambrosz von der Meisterklasse für angewandtes Industriedesign im vergangenen August im Messererhaus gegründet hat, einen effektiven Gesichtsschutz aus dem 3D-Drucker entwickelt. Seit zehn Tagen werden die Schutzmasken produziert, und sie werden ihm förmlich aus der Hand gerissen. Mehr als 500 Stück hat er bereits ausgeliefert.

Wertschöpfung in der Region

"Als ich in den Medien immer wieder davon gelesen habe, wie sehr etwa Zahnärzte, Urologen oder auch andere Mediziner jammern, dass sie kaum Zugriff auf geeigneten Corona-Schutz haben, habe ich einen Prototyp entwickelt, der selbst medizinischen Standards gerecht wird", sagt Forster. Der ehemalige Unternehmensberater ist nach Jahrzehnten vor allem in Deutschland und der Schweiz erst vor fünf Jahren wieder in seine ursprüngliche Heimat Steyr zurückgekehrt. Hier ist der Autodidakt – Forster hat sich die Feinheiten der 3D-Technologie und -Konstruktion selbst beigebracht – mittlerweile auch im Vorstand des Vereins Steyr-Werke engagiert und beim Roten Kreuz tätig.

Steyrer produziert medizintauglichen Corona-Schutz aus dem 3D-Drucker

Forster hat bei seinem Virenschutz zudem großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt und darauf, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. "Die flexible, bruchsichere Kopfhalterung wird in Kremsmünster auf einem Industrie-3D-Drucker von Benjamin Krux gefertigt, der transparente Schutzschild kommt vom Folienhersteller Filzmoser aus Gaflenz", sagt Forster. Beide Bestandteile entsprechen medizinischem Standard und können desinfiziert und im Sterilisator gereinigt werden. "Es handelt sich um kein Einweg-Wegwerfprodukt, sondern es ist langlebig und wiederverwertbar."

Mittlerweile wurde das Steyrer Rote Kreuz von Forster schon gratis ausgestattet, die Nachfrage und Rückmeldungen von Medizinern seien sensationell. Diese würden den nötigen Corona-Schutz auch am dringendsten brauchen. "Dieser Gesichtsschutz ist aber auch für Friseure, Kosmetikerinnen oder etwa Physiotherapeuten ideal verwendbar", sagt Forster, "sie alle stehen im direkten Kontakt mit Menschen."

Weitere Informationen zu Ernst Forsters Gesichtsschutz im Internet unter delta-print.at

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08. Mai 2024