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Schüler malte Hakenkreuz auf Tafel: "Töte dich!"

Von Hannes Fehringer   02.Oktober 2019

Den Eltern ist der Sohn über den Kopf gewachsen. Der Familienhintergrund sei aber ganz okay gewesen, meinen Betreuer. Dass er in einer Wohngemeinschaft für Schwererziehbare lebt, hat wohl mit dem Umgang des 15-jährigen Teenagers zu tun. Nachdem der Sonderschüler bei Delikten ertappt worden war und sich gegen die Polizisten gewehrt hatte, wurde er wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt vorbestraft.

Vor den Geschworenen im Schwurgerichtssaal des Landesgerichtes Steyr saß daher ein Amtsbekannter, der als lernfaul, aber nicht dumm von Psychologen beschrieben wurde. In der Zwischenzeit waren bei dem 15-Jährigen zu den Gewaltausbrüchen neue Macken hinzugekommen. Plötzlich nahm er "Hitlerzeug" in den Mund. Laut Anklage malte er in der Klasse mit Kreide ein Hakenkreuz auf die Tafel und brüllte die Direktorin an: "Ich schlag dir die Fresse ein, ich töte dich!" Der Jugendliche ließ sich einen Hitlerbart stehen und hörte in der Einrichtung, in der er wohnte, Wehrmachtsmusik. Die Schmiererei war für die Staatsanwaltschaft zweifelsfrei Wiederbetätigung, dazu kam gefährliche Drohung. Der 15-Jährige wurde in U-Haft genommen.

Die Geschworenen verurteilten ihn zu 15 Monaten Haft bedingt. Ins Gefängnis muss der Rabauke, der sich nur als Ausrede als Provokateur betrachtete, noch nicht: "Er hat sich eingehend mit Nazi-Gedankengut befasst", sagte Richter Christoph Mayer. Der 15-Jährige besucht jetzt eine KZ-Gedenkstätte, um über die Gräuel von damals nachzudenken.

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08. Mai 2024