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Mangel an Fachkräften, aber immer weniger Lehrlinge

Von Hannes Fehringer   19.November 2019

Naturgemäß setzt sich der Betriebsrat um Verbesserungen für die Kollegen ein, bei der Lehrlingsausbildung von Weber-Hydraulik in Losenstein gerät aber Franz Damhofer (FSG) regelrecht ins Schwärmen: "Wir haben von 360 Beschäftigen im Werk 34 Lehrlinge, ein Zehntel also. Das kann sich sehen lassen", sagt der Gewerkschafter.

Der Betrieb, der Hydraulikscheren und Spreitzer zur Bergung von eingeklemmten Unfall- und Erdbebenopfern herstellt, setzt bei der Rekrutierung von Personal auf den Eigenbau. "Wir haben einen Facharbeiteranteil von 82 Prozent", sagt Damhofer, "da sind wir als Industriebetrieb gut beraten, selber Vorsorge zu treffen."

Die Statistik untermauert diese Strategie sowohl in der Stadt Steyr als auch im Bezirk nicht. Weber-Hydraulik ist mit seiner Lehrlingsausbildung nicht die Regel, sondern die Ausnahme geworden. Der Präsident der oö. Arbeiterkammer, Johann Kalliauer, sprach bei einer Pressekonferenz in Steyr von einem "hausgemachten Fachkräftemangel", der sich aus einer "äußerst bedenklichen Entwicklung bei den Lehrlingen und Lehrbetrieben" ableite. Vergangenes Jahr habe es in der Stadt um 31 Prozent und im Landbezirk um 28 Prozent weniger Betriebe gegeben, die Lehrlinge ausgebildet hätten, als ein Jahrzehnt davor. Naturgemäß sei in der Folge auch die Anzahl der Lehrlinge "spürbar gesunken". Weil die Lehrwerkstätten der Steyrer Großindustrie einen Teil des Wegfalles wettgemacht hätten, sei der Rückgang in der Stadt mit 16 Prozent geringer ausgefallen als bei den 22 Prozent im Bezirk Steyr-Land.

Der Spargedanke, die Berufsausbildung als Kostenfaktor zu streichen, würde sich in vielen Betrieben rächen, betonte die AK. Aus Personalmangel könnten Aufträge nicht angenommen werden. Anders die Lage bei Weber-Hydraulik: Der Betrieb werde in absehbarer Zeit die Schwelle von 100 Millionen Euro Jahresumsatz überschreiten und auf 400 Mitarbeiter wachsen, sagte Damhofer.

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26. April 2024