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Klopapierrolle geht nie die Luft aus

Von Hannes Fehringer   15.April 2020

Während einer Krise hat ein Österreicher eine Klopapierrolle immer im Haus. Also war ein Betätigungsgerät für ans Nichtstun gefesselte Füße rasch gefunden. Die "Kleine Zeitung" hat mit einer gewissen Prise steirischen Wurzelkrens herausgefunden, dass Sturm-Verteidiger Emanuel Sakic den Wettbewerb, zur Bewahrung des Ballgefühls mit einer Klopapierrolle zu gaberln, bei uns eingebürgert habe. Mittlerweile haben nicht nur Fußball-Weltstars wie Bruno Fernandes (Manchester United) und Joao Felix (Atletico Madrid) ihre Kunststücke mit dem WC-Utensil auf Youtube gestellt, sondern Ex-Skirennläufer Felix Neureuther hält sogar mit Skischuhen den Zellstoff in der Luft.

Das Epizentrum des Mannschaftswettbewerbes der "Klopapier-Challenge" während der Coronakrise dürfte aber wie bei der echten Pandemie hierzulande in Tirol liegen. Die OÖNachrichten haben als "Patienten Null" den SK Hippach im Zilertal ausgeforscht, der dann zum örtlichen Fußballklub von Zell am Ziller den Pass abgab. Jeder, der bei dem "Videowettbewerb", bei dem es bis auf die Ehre nichts zu gewinnen gibt, mitmacht, darf drei weitere Vereine nominieren. Worauf die Tiroler ihre Urlaubsstammgäste aus dem Ennstal in Losenstein zum edlen Klopapier-Gaberln samt Videoschnitt aufforderten. "Das war für uns natürlich auch ein Freundschaftsdienst am SK Zell", sagt der stv. Sektionsleiter des SV Losenstein, Fabian Musenbichler, "denen zeigten unsere Spieler, was sie technisch draufhaben."

Die Behandlung einer Klopapierrolle wie einen Fußball ist nämlich eine so einfache Sache gar nicht. Das weiß auch der Edelfuß des SK Vorwärts, der wie kein anderer platziert Eckbälle und Freistöße treten kann. "Du musst am Anfang schon den Dreh herauskriegen", sagt Thomas Himmelfreundpointner, Mittelfeldspieler des SK Vorwärts Steyr, der als Alt-Losensteiner sich darum gekümmert hat, dass das Video der Rot-Weißen etwas wird. Die von den Steyrern herausgeforderte Elf des UFC St. Peter/Au machte ihre Sache auch mehr als gut: Der Clip endet mit einem Fallrückziehertor mit der Klopapierrolle.

Vorwärts Steyr führt gegen „Corona“ bereits 20.967:0

Sagen wir, es gibt einen Fußballklub „SK Corona“ mit echten Ungustln in seinen Reihen: Viren, die Menschen töten und die uns von unseren Freunden fernhalten. Den SKV bringt der Stillstand an den Rand der Existenz. Also haben die Fans den SK Corona zum fiktiven Meisterschaftsspiel herausgefordert und Tickets für 12 Euro (Stehplatz), 19,19 (Sitzplatz) und 49,50 Euro (VIP-Ticket) aufgelegt. In der Kasse waren gestern 20.967 Euro. Jeder Spender bekommt ein Erinnerungs-T-Shirt zum denkwürdigen Match geschenkt.

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