Erinnerungsstücke an ein die Welt lähmendes Virus
Irgendwann wird der Spuk vorbei und die Isolationshaft durch einen Krankheitskeim im Frühjahr 2020 nur noch eine dunkle Erinnerung sein. Für den künstlerischen Leiter des Museums Arbeitswelt (MAW), Stefan Rosinger, besteht kein Zweifel, dass das Coronavirus Spuren hinterlassen wird und gerade Geschichte schreibt.
Sein Appell an die Bevölkerung lautet: Die Menschen sollen alle erdenklichen Erinnerungsstücke, Fotos wie Zeitdokumente der Coronakrise an das Museum in einer ehemaligen Fabrik im Steyrer Wehrgraben senden. "Besonders interessieren würden uns außerdem persönliche Erfahrungsberichte", merkt Rosinger an. Denn das Coronavirus, dessen Ansteckungsgefahr und die von ihm hervorgerufenen Gegenmaßnahmen haben insbesondere auch das Arbeitsleben der Menschen bisweilen auf den Kopf gestellt. Neue Arbeitszeitmodelle, Homeoffice, Digitalisierung brechen sich in der Krise Bahn, während manche Wirtschaftsbereiche sicherheitshalber im künstlichen Koma liegen. "Alles, was wir von Zeitzeugen kriegen können, ist wertvoll", sagt Rosinger. Gefragt sind auch Zeitdokumente: Das Personal des Alten- und Pflegeheimes Wolfern etwa hat den Spruch "Gemeinsam schaffen wir das!" auf großen Leintüchern auf die Balkone gehängt.