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Unterwasserfahrt mit der Vespa bei vier Grad

Von Hannes Fehringer   07.März 2016

Es ist wieder ein Weltrekord mehr und trotzdem dreht sich der Globus weiter wie früher. Froschmänner haben beim Seewirt und auf dem Floß der "schwimmenden Almhütte" beim Klauser Stausee ihre Pressluftflaschen und Neoprenanzüge ausgebreitet. Der für Mittag angekündigte Stunt von Günter Schachermayr verzögerte sich. Die 50 Zuseher – großteils Freunde, Verwandte und Bekannte des Steyrers – nahmen derweil im Gasthaus das Mittagessen ein. Man kannte sich und auch den Spitznamen "Lumpi", mit dem Günter Schachermayr früher gerufen wurde.

Unter dem Titel "Mission Waterworld 5" versenkte "Servus TV" am Samstag eine Unterwasserkamera und selbst Helmut Bachner drängte es auf die Almhütte, die in die Mitte des Sees schipperte. Die Fernsehleute aus dem Red-Bull-Medienhaus waren schon dabei gewesen, als Bachner mit seinem Ferrari Schachermayr bei 185 km/h auf dessen Vespa auf einem Flugfeld in Schlepptau genommen hatte.

Diesmal sprang Schachermayr mit seinem Tauchlehrer Gerold Schneider aus Marchtrenk im Scherenschnitt ins vier Grad kalte Seewasser und schwamm zu einem blauen Surfbrett. Darunter war die Vespa auf Seilen unter Wasser vertaut. "Die Sicht da unten ist so gering, dass ich das Fahrzeug erst suchen musste", erzählte Schachermayr, als er wieder am Ufer war. 20 Minuten lang zog er eine Kurve durch den Stausee, um dann auf einer Böschung wie einst Geheimagent James Bond aus dem Wasser aufzutauchen. Nur halt mit einer orangefarbenen Vespa. "Mir ist fast die Luft ausgegangen und in den Waden habe ich Krämpfe", sagte Schachermayr nach dem Stunt.

Die Unterwasseraufnahmen wurden per Computer nach London geschickt für einen weiteren Eintrag des Steyrers ins Guinness-Buch der Rekorde. Als er mit seiner Vespa aus dem Wasser auftauchte, lüftete sich auch das Geheimnis, wie die Vespa im Wasser angetrieben wurde. Die Sorge der Behörde, dass Benzin und Öl in den See tropfen könnten, war unbegründet: Schachermayr kickte seine Vespa gar nicht an. Stattdessen dichtete er sie ab und hängte an die hinteren Kotflügel zwei Tauchschlitten. "Ich hätte für das Unterfangen auch ein Fahrrad nehmen können, die Vespa war nur meine Sitzgelegenheit", verriet Schachermayr.

Tüftelei im Schwimmbecken von Schneiders Tauchschule war dennoch vonnöten. Die beiden Aqua-Scooter hatten die Vespa wie einen Kreisel gedreht. "Erst als wir beide Antriebe synchronisieren konnten, fuhr das Fahrzeug dorthin, wo wir wollten. Bei den ersten Versuchen haben wir drei Vespas verloren", erzählt Schachermayr. Unter Wasser wurde er von Tauchlehrern von Schneiders Schule "Divingpassion" eskortiert.

Das nächste Spektakel, das Schachermayr vorschwebt, findet wieder im Freien statt. Der Steyrer geht am 1. Mai unter die Maibaumkraxler. In seiner Heimatstadt will er mit der Vespa einen Maibaum hochfahren. Ein solches Wettangebot werden sie bei Guinness wohl auch noch nicht auf Lager haben.

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