Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

"Röda" befürchtet Einschnitt bei Personal und Programm

Von René Jo. Laglstorfer   27.Oktober 2017

"Wir sind unterbesetzt, überarbeitet und schlecht bezahlt – wenn die Förderungen jetzt noch weniger werden, dann müssen wir entweder bei den Mitarbeitern oder am Programm sparen", sagt Martina Hofmair vom Steyrer Kulturverein Röda.

Wie die OÖNachrichten berichteten, hatte die schwarz-blaue Landesregierung am Montag angekündigt, neben verschiedenen Maßnahmen, wie der Einführung von Studiengebühren, auch das Landesbudget für Kultur um rund zehn Millionen Euro zu kürzen. Dies löste in der oberösterreichischen Kulturszene einen Aufschrei aus, auch beim Röda.

Röda-Dilemma

"Statt die Förderungen an die Inflation anzupassen, werden sie immer weniger – trotzdem müssen wir versuchen, das Level zu halten", sagt Röda-Mitarbeiterin Hofmair. Die Steyrer Kulturinstitution, die sechs Mitarbeiter beschäftigt, finanziert rund zehn Prozent ihres Jahresbudgets über die Kulturförderung des Landes. Diese verringerte sich bereits vergangenes Jahr um rund 3,3 Prozent auf 43.500 Euro jährlich. Auch die Bundesförderung für das Röda habe sich in den letzten Jahren auf 8000 Euro pro Jahr fast halbiert. "Die Stadt Steyr ist die einzige, die unsere Arbeit zu schätzen weiß. Ihre Förderung ist mit derzeit 44.000 Euro etwas mehr geworden." Den Rest des Röda-Budgets von rund einer halben Million Euro wird durch Einnahmen in der Gastronomie und bei den Veranstaltungen erwirtschaftet: "Nur wenn die Leute Spaß haben und viel trinken, bleibt uns etwas über", sagt Hofmair. Sie kritisiert die späten Förderzusagen und -auszahlungen: Das Röda-Team müsse ein halbes Jahr Veranstaltungen planen, ohne zu wissen, ob und wie viel Förderung es vom Land gibt. "Das ist ein richtiges Dilemma." Gemeinsam mit der oö. Kulturplattform "Kupf", die die Interessen von mehr als 150 freien Kunst- und Kulturinitiativen in Oberösterreich vertritt, hat das Röda die Initiative "Rettet das Kulturland Oberösterreich" gestartet. Sie fordert statt Kürzungen deutlich mehr Geld für Kunst und Kultur im Land sowie einen "verantwortungsvolleren Umgang" mit den Kulturinstitutionen. "Sollte diese Kürzungswelle tatsächlich kommen, werden viele Kulturvereine nicht überleben", prophezeit Kupf-Geschäftsführer Thomas Diesenreiter.

"Lage vielen nicht bewusst"

Derzeit denkt die Initiative über Protestaktionen nach. So könnten alle Kulturinstitutionen des Landes für einen Tag ihre Türen schließen, "damit die Leute sehen, was das bedeuten würde", sagt Hofmair.

Auch Proteste vor dem Landtag in Linz sind angedacht. "Wir vom Röda werden bei diesen Aktionen auf jeden Fall dabei sein und unsere zahlreichen Bands dazu aufrufen, per Video Stellung zu beziehen", sagt Hofmair. Außenstehenden sei nicht bewusst, wie ernst die Lage sei. "Es ist viel schwieriger das Röda am Laufen zu halten, als viele denken."

 

 

Hier können Sie die Initiative "Rettet das Kulturland Oberösterreich" unterstützen.

copyright  2024
26. April 2024