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Feinstaubrekord: Grüne wollen Lasershow statt Feuerwerk

Von Kurt Daucher   24.Mai 2011

Steyr die schmutzigste Stadt Oberösterreichs? Geht es nach den Feinstaubwerten, die jedes Jahr in der Silvesternacht gemessen werden, muss die Frage mit einem klaren Ja beantwortet werden. „2008 haben wir sogar den Österreich-Rekord geschafft“, sagt Kurt Apfelthaler, der Chef der Steyrer Grünen. Ein Spitzenwert von 222 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde damals festgestellt, das ist eine Grenzwertüberschreitung um mehr als das Vierfache.

Apfelthaler ärgert sich aber nicht nur über die Silvester-Knallerei, die jedes Jahr von unzähligen Privat-Feuerwerkern veranstaltet wird. Auch das Feuerwerk beim Stadtfest sei eine Umweltsünde, die nicht mehr weiter begangen werden sollte, sagt er. „Da rufen wir jedes Jahr im Dezember-Amtsblatt dazu auf, dass sich die Leute zu Silvester mäßigen sollen mit ihren Feuerwerken“, so der Grün-Mandatar, und im Sommer jagen wir selber jede Menge Schmutz in die Luft.“ Wobei es nicht nur um den Feinstaub ginge. Auch das, was da an Metallen wieder auf die Stadt herunterkomme, sei bedenklich. Natrium, Barium, Strontium, Kalium und Kupfer: Das alles würde über Jahre hinweg den Boden belasten.

Was Apfelthaler freilich am meisten aufregt, ist die Tatsache, dass seit drei Jahren ein Beschluss des gemeinderätlichen Umweltausschusses vorliege. Demnach soll der Bürgermeister beim Sponsor des Stadtfest-Feuerwerkes nachfragen, ob man statt des Feuerwerks nicht etwas anderes ins Programm nehmen könne, eine Lasershow zum Beispiel. „Zum Herrn Bürgermeister ist dieser Beschluss noch gar nicht vorgedrungen, obwohl schon drei Jahre ins Land gezogen sind.“

Hackl ist Feuerwerk-Fan

In der jüngsten Gemeinderatssitzung, in der Apfelthaler wieder auf die Feinstaub-Misere hinwies, gab es geteilte Meinungen dazu. Bürgermeister Gerald Hackl, SPÖ, outete sich als Feuerwerk-Fan. Außerdem wies er darauf hin, dass es sich hier um Ausnahmen handle. Unter den Industriestädten Österreichs sei Steyr nämlich eine der saubersten, das lasse sich auch an den Feinstaubwerten ablesen. Die Anregung des Umweltausschusses wolle er aber aufgreifen, und das Gespräch mit dem Sponsor des Stadtfest-Feuerwerks suchen. Der FPÖ-Fraktionsobmann sprach sich massiv gegen die Knallerei zu Silvester aus, die in den Steyrer Wohngebieten veranstaltet werde. „Da werden jedes Jahr, alte und kranke Leute aus dem Schlaf aufgeschreckt“, sagt er. Darüber hinaus ziehe sich die Schießerei ja über Tage.

Im Vergleich zu den Feinstaubwerten, die zu Silvester gemessen werden, sind diejenigen die beim Stadtfest-Feuerwerk auftreten, meist sehr moderat. Nachdem sich die Messstation in Münichholz befindet, fallen sie je nach Windrichtung auch variabel aus. Voriges Jahr wurden etwas mehr als 50 Mikrogramm gemessen.

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