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Der Roboterbus bringt die Pendler zum Zug und der Oma die Medikamente

Von Hannes Fehringer   23.März 2017

Das soll kein Geisterbus sein, der ohne einen Chauffeur zwischen dem Ortskern und der Bahnstation pendelt. "Wir beziehen die Bevölkerung seit Anbeginn ein", sagt Ursula Kopp vom Logistikum an der Fachhochschule Steyr, "niemand soll Angst haben, in das ferngesteuerte Fahrzeug einzusteigen." Ein Konsortium aus der Region Steyr-Kirchdorf hat in einer Studie so weit vorgedacht, dass nun das Projekt in die Umsetzungsphase tritt. Noch im Juni sollen bei der Stabstelle des Wissenschaftsministeriums für "autonomes Fahren" in Wien Teststrecken in beiden Bezirken beantragt werden: Ein von Computer und Satellit gesteuerter Bus soll auf diesen verkehren.

Der ferngesteuerte und fahrerlose Elektrobus wird nicht schon heuer oder nächstes Jahr zwischen den Verkehrsknotenpunkten durch die Gegend surren. Als Fahrzeug für einen Testbetrieb fasst der Klima- und Energiemanager Pyhrn-Priel, Ludwig Postlmayr den Minibus des französischen Herstellers Navya ins Auge. Ein Prototyp lief schon unter großem Medienauftrieb bei einer Probefahrt durch die Salzburger Fußgängerzone mit Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SP). "Ein solcher Bus würde 200.000 Euro kosten", sagt Postlmayr, "wir sehen uns freilich weiter am Markt um."

Der Roboterbus bringt die Pendler zum Zug und der Oma die Medikamente
Vorerst Modell mit Lego-Steinen: Wolfgang Baaske sieht Zukunft im Roboterbus

Vorerst Modell mit Lego-Steinen: Wolfgang Baaske sieht Zukunft im Roboterbus

Zu teuer, um herumzustehen

Wolfgang Baaske vom Schlierbacher Studienzentrum "Studia" verweist darauf, dass der fahrerlose Bus mehr können wird und soll, als nach Fahrplan Haltestellen abzuklappern und Passagiere einzusammeln. Über eine App auf dem Smartphone soll der Bus ohne Chauffeur, der keine Stand- und Ruhezeiten kennt, auch auf Bedarf fahren. "Die Software organisiert dann in vertretbarer Zeit eine Gemeinschaftstour mit anderen Leuten, die ebenfalls ein Ziel angefordert haben." Für diesen Part sind die Logistiker der FH Steyr an Bord: "Die Fahrzeuge der Zukunft werden nicht dafür teuer erzeugt, dass sie die meiste Zeit stehen", sagt Logistiker Christian Haiden. Der fahrerlose Elektrobus, der in zwei, drei Jahren in der Region getestet werden soll, werde auch Botendienste erledigen, etwa um alten Menschen Medikamente und Besorgungen zu bringen. Weil im Betrieb praktisch keine Personalkosten anfallen, wäre dieses öffentliche Verkehrsmittel im ländlichen Raum auch bei der Kostengünstigkeit nicht zu schlagen.

 

Mögliche Teststrecken

Laut Baaske könnten Steyr sowie Verkehrswege in Kremsmünster, Windischgarsten und die Region Kirchdorf Studienorte sein, um mit dem "Roboterbus" Erfahrungen für den Regelbetrieb zu sammeln. "In Steyr wäre ein autonomes System auf Linien mit schwacher Frequenz interessant." Im Kremstal könnte man testen, wie ein Zubringer zur Schnellbahn "S4" funktioniert. In Windischgarsten wäre ein Echtlauf über ein Gebiet von acht Nachbargemeinden aufzuziehen. Kremsmünster böte sich an, um zu erkunden, wie ein Ort mittlerer Größe Mobilität organisiert.

 

Zu "Auto-Teilern" kommt fünfte Genossenschaft hinzu
Christian Wolbring

Zu "Auto-Teilern" kommt fünfte Genossenschaft hinzu

Der Treibstoff ist elektrischer Strom und kommt von Photovoltaikanlagen auf Gemeindegebäuden, das Auto buchen die Benutzer in Stundenpaketen im Internet. Auf dieses Weise funktioniert das "E-Car-Sharing" der Genossenschaft Bürger Energie Traunviertler Alpenvorland reibungslos wie das Surren der Elektroautos. "Wir haben jetzt an unsere Genossenschafter vom Gewinn bereits Dividende ausgeschüttet", sagt Geschäftsführer Christian Wolbring (Bild), der auch im Konsortium für einen autonom fahrenden Omnibus in der Region sitzt (siehe Bericht oben).

Für die Genossenschafter hatte die Zeichnung von 100-Euro-Anteilsscheinen jetzt somit nicht nur ideellen Wert, sondern warf auch in Bargeld Ertrag ab. Mehr noch freut Wolbring, dass sich nun nach Bad Hall, Kremsmünster, Schlierbach und Steinbach an der Steyr in Sierning eine Nutzergemeinschaft findet.

Fahren kann mit dem Elektroauto jeder Genossenschafter, sofern sich für die gewünschte Reisezeit nicht schon ein anderer Benutzer eingetragen hat. In den vier Gemeinden ist sich die Planung aber immer so ausgegangen, dass kein Teilnehmer zu kurz gekommen wäre, während die Wägen jedoch viel im Einsatz stünden. Am Wochenende kostet eine Stunde Miete 1,70 Euro. "Mit 25,20 Euro für einen ganzen Tag sind wir weitaus günstiger als jeder Mietwagenverleiher", sagt Wolbring. Zu den Kernzeiten bezahlt der Mieter einen etwas höheren Tarif. Mit einem bereits aufgebauten Netz an E-Tankstellen habe man auch keine Reichweitenprobleme mehr, sagt Wolbring.

Car-Sharing: BürgerEnergie Traunviertler Alpenvorland eGen: Pfarrhofstraße 1, 4596 Steinbach, 0676 88 68 0511

 

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