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Das Museum Arbeitswelt sucht nach dem, was es einmal sein wird

Von Kurt Daucher   24.Jänner 2012

386.000 Besucher pilgerten ins Museum Arbeitswelt, als es 1987 mit der Landesausstellung „Arbeit/Mensch/Maschine“ eröffnet wurde. Das ist 25 Jahre her. Von einem Besucheransturm wie damals ist man mittlerweile weit entfernt. Die meisten Gäste heute sind Schüler, die eines der pädagogischen Angebote in Anspruch nehmen, die Politikwerkstatt „Demos“ zum Beispiel.

Davon, dass das Museum Arbeitswelt verschuldet sei, will Geschäftsführerin Gabriele Heger zwar nichts hören. „Das stimmt auch so nicht“, sagt sie. Das Museum hätte zwar Bankverbindlichkeiten. Diese stünden aber in keinem Verhältnis zum Eigenkapital des Vereins, dem auch die Liegenschaft gehört. Angesichts geringer werdender Fördermittel würden derzeit auch Zukunftsstrategien erarbeitet. „Wir haben eine Perspektivengruppe eingerichtet“, so Heger, die mit Ende des Jahres in Pension geht. Diese Gruppe arbeite an einer Strategie, wie das Museum im Jahr 2015 strukturiert sein soll.

Auch Stadt soll mitreden

In der jüngsten Sitzung des Steyrer Gemeinderates appellierten die Grünen, dass auch die Stadt – als einer von mehreren Subventionsgebern – ihre Vorstellungen für die Zukunft des Museums formuliere. Auch Gunter Mayrhofer, ÖVP, kann sich das vorstellen. „Wir können dem Museum aber nichts vorschreiben, es wird ja von einem privaten Verein geführt“, so der für die Kultur zuständige Vizebürgermeister. Wichtig aus seiner Sicht: Das Museum Arbeitswelt sei als Veranstaltungszentrum für den Geschäftstourismus von großer Bedeutung. Auch als solches müsse es erhalten bleiben.

Dietmar Spanring, der dem Verein Museum Arbeitswelt als Obmann vorsteht, sieht den Fortbestand des Museums in einem Museumsverbund mit dem Stadtmuseum gesichert. Ob der dann ins Magistrat eingegliedert sei oder von einem Verein getragen werde – da wolle er sich nicht festlegen. „Es gibt da kein Tabu, das gilt auch für die Arbeitsgruppe“, so der ehemalige Vizebürgermeister. Auch aus der Sicht von Mayrhofer wäre ein Museumsverbund eine sinnvolle Angelegenheit. Gerade im Personalbereich könnten Synergien genutzt werden.

Beide – Spanring und Mayrhofer – hoffen darauf, dass Steyr die Landesausstellung 2018 zugesprochen bekommt. Da nämlich wäre das Museum Arbeitswelt einer von insgesamt drei Ausstellungsorten. Und es kämen sicher wieder viele Besucher.

 

Vom „Was war?“ zum „Was kommt?“

„Arbeit/Mensch/Maschine“ war der Titel jener Landesausstellung, mit der dem Museum Arbeitswelt 1987 ein fulminanter Start gelang. Sozialgeschichte derart hautnah zu vermitteln, war ebenso neu und innovativ wie die Inszenierung der Ausstellung durch Bühnenbildner Hans Hoffer. Auch die Museumspädagogischen Abteilung, die kurz später gegründet wurde, übernahm eine Vorreiterrolle in der österreichischen Museumslandschaft.

Waren die folgenden Ausstellungen noch stark ans ursprüngliche Thema geknüpft, widmet sich die aktuelle Ausstellung „working_world.net“ der Frage, wie die Menschheit in Zukunft lebt und arbeitet. Anstatt der alten Ausstellungsobjekte, die zu einem beträchtlichen Teil Opfer des Hochwassers von 2002 wurden, sind nun Gegenwartskunst und andere Installationen, die sich mit dem Thema beschäftigen, ausgestellt.

Das Obergeschoss des historischen Gebäudes wird als Veranstaltungszentrum genutzt.

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