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Pest wurde anno 1614 ähnlich bekämpft wie heute das Coronavirus

Von Norbert Blaichinger   25.März 2020

"So etwas wird immer wieder passieren", sagt der Mondseer Lokalhistoriker Herbert Riesner (78) und bestätigt, dass Vergleiche zwischen dem Coronavirus und der seinerzeitigen Pest im Mondseeland "nicht weit hergeholt" seien.

Als die Pest 1614 zum zweiten Mal im Mondseeland ausbrach, musste mehr Pflegepersonal angestellt werden, Häuser von Pesttoten wurden gesperrt, Totenmähler verboten. Im Buch "Mondsee" von Walter Kunze heißt es dazu: "Zu Beginn des 17. Jahrhunderts benötigte man, um nach Mondsee zu gelangen, einen Gesundheitspass, die Zufahrtsstraßen wurden überwacht. Für die Verbindung mit der Außenwelt war ein Bote eingesetzt. Nahrungsmittel durften nicht auf den viel begangenen Straßen gebracht werden, sondern auf kleinen Wegen über das Gebirge."

Bewohner von Häusern, in denen die Pest ausgebrochen war, mussten diese und den Kontakt mit Pestkranken für 42 Tage komplett meiden. Genesenen war der Umgang mit anderen für 40 Tage verboten. Bader, Seelsorger und Totengräber duften nicht mit anderen Leuten zusammenkommen. Einschränkungen gab es auch bei den Gottesdiensten. Wachpersonal sorgte dafür, dass keine Pestkranken zum Gottesdienst kamen.

"Es ist ein interessanter Vergleich zwischen Pest und Corona. Durchaus bestehen Ähnlichkeiten in den Strategien der Bekämpfung. Wir sind nicht die Ersten, die so drastische Maßnahmen erleben, und wir werden auch nicht die Letzten sein", betont Riesner.

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26. April 2024