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Mondseeland setzt auf Kooperationen, Gemeindefusion aber in weiter Ferne

Von Norbert Blaichinger   05.August 2019

"Man muss ganz klar sagen, dass wir mit der derzeitigen personellen Leitung des Prozesses hinsichtlich einer Zusammenlegung der Mondseeland-Gemeinden nicht einverstanden sind", sagt der Bürgermeister der Gemeinde Tiefgraben, Hans Dittlbacher.

Das mag einen realen Hintergrund haben oder auch eine gute Ausrede sein. Man könnte sie ja einmal arbeiten lassen, denn die Marktgemeinde Mondsee trägt ohnehin die Kosten der Expertin. Aber Dittlbacher weiß nicht nur in dieser Frage seine Bürgermeisterkollegen aus Innerschwand und St. Lorenz hinter sich. "Wir wollen natürlich das Beste für die Region", sagt Dittlbacher, "aber unser Zugang ist der Aufbau von Kooperationen, und da sind wir schon sehr weit."

Eine Wahrheit mit kleinen Einschränkungen, denn selbst beim Projekt eines gemeinsamen Bauhofs gibt es schon leisen Widerstand der Landgemeinden-Mitarbeiter. Sie müssten womöglich im Fall einer Zusammenlegung anders als bisher auch am Wochenende den Abfall der Marktgemeinde mitentsorgen. Keine Frage, das erzeugt Frust.

Ob das Projekt "gemeinsames Bürgerservice" funktionieren kann, wird erst nach den erfolgten Umbauten an den Gemeindeämtern entschieden sein. Und eine gemeinsame Buchhaltung aller vier Mondseeland-Gemeinden sehen selbst die Bürgermeister der Landgemeinden sehr skeptisch.

Was also tun?

Falsch ist, dass es keine Gesprächsbasis zwischen den drei Landgemeinden und Mondsee gäbe. Aber die reicht eben nur für die Alltagsprobleme und nicht wirklich in die Tiefe von Strukturänderungen. Was Dittlbacher sagt, wird von seinen Amtskollegen aus St. Lorenz und Innerschwand nicht nur bestätigt, sondern teils auch noch verstärkt. Bürgermeister Andreas Hammerl (St. Lorenz) bemängelt grundsätzlich den Prozess, der nicht passe. "Man kann nicht an Kooperationen arbeiten und gleichzeitig eine Studie zur Zusammenlegung in Auftrag geben." Und Innerschwands Ortschef Alois Daxinger zeigt sich zugeknöpft: "Wir hatten eine Volksabstimmung mit 85 Prozent Zustimmung zur Selbstständigkeit. Daran ist derzeit nicht zu rütteln."

Vize Wendtner als Weichspüler

Der Mondseer Vizebürgermeister Josef Wendtner, der den derzeitigen Gemeinde-Chef Karl Feurhuber beerben soll, gibt inzwischen den Weichspüler. Im Originalton: "Die Kooperationen sind derzeit vorrangig zu behandeln, eine Zusammenführung braucht viele Gespräche und viel Zeit."

Ein Palmzweig, der richtungsweisend verstanden werden könnte. Demgegenüber haben aber die Landbürgermeister bereits Palisaden aufgestellt. Sie lehnen jede Zusammenarbeit mit der Leiterin abm die von der Marktgemeinde beauftragt wurde, eine Analyse eines Zusammenlegungsprozesses zu erstellen.

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