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Günter Köck untersucht in der Arktis die Auswirkungen des Klimawandels

Von Edmund Brandner   28.August 2019

Der aus Gmunden stammende Biologe Günter Köck arbeitet am Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Der 60-Jährige ist auf die Erforschung von Seesaiblingen spezialisiert. Seit mehr als 20 Jahren verbringt er jeden Sommer in der kanadischen Arktis, wo ein von ihm initiiertes österreichisch-kanadisches Forschungsprojekt untersucht, wie sich Umweltverschmutzung und Klimaveränderungen auf die Fische auswirken. Sein Basislager schlug Köck heuer in der Inuit-Siedlung Resolute Bay im Süden der Cornwallis-Insel auf.

Belastete Niederschläge

Die unberührte Natur im hohen Norden reagiert nicht nur auf den Klimawandel empfindlich. Denn sie ist gar nicht so unberührt. Über die Atmosphäre gelangen Quecksilber und andere Schadstoffe aus Industrieländern wie Kanada, Russland und China in die Region und werden über das Schmelzwasser in die rund 30 Seen gespült. Dort beeinflussen sie unter anderem die Seesaiblinge.

Der Klimawandel verschärft diese Situation. In der Region hat sich die Durchschnittstemperatur seit dem Jahr 2000 um mehr als 2,5 Grad Celsius erhöht. Dadurch fließt viel mehr Schmelzwasser in die Seen und steigert damit auch den Eintrag von Sediment, Kohlenstoff und Schadstoffen wie Quecksilber.

Ein Rätsel sind den Wissenschaftern jedoch die starken Unterschiede der Quecksilberbelastung der Fische aus unterschiedlichen Seen. Ein wesentlicher Faktor dürfte die Konzentration von gelöstem organischen Kohlenstoff (DOC) in den Gewässern sein. "Je niedriger die Kohlenstoff-Konzentration in einem See ist, desto höher ist der Quecksilbergehalt der Fische", sagte Köck. Aber auch klimatische Unterschiede zwischen den Seen beeinflussen die Daten. Diese Schneefallmengen entscheiden darüber, wie viel Quecksilber aus der Atmosphäre in die Region eingetragen wird.

Wolf-Attacke überstanden

"Das Leben hier ist alles andere als bequem", sagt Köck, der in der Arktis bereits von einem Wolf attackiert wurde. "Aber ich betrachte es als Geschenk, die Sommer im hohen Norden erleben zu dürfen." Vor allem aber zeigen seine Forschungsarbeiten, wie der Mensch die Welt verändert – sogar im menschenleeren Nordkanada.

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02. Mai 2024