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Tierschützer bedrängen Vogelfänger - In Ischl musste die Polizei eingreifen

Von Von Edmund Brandner   22.Oktober 2010

„Wir haben nur Bildaufnahmen für Anzeigen gemacht und nicht mit einer solchen Aggressivität gerechnet“, zitiert ein Internetmedium die Tierschützerin Johanna Stadler, die gemeinsam mit einem Mitstreiter drei Vogelfänger am Siriuskogel filmte. Einer der drei Vogelfänger sei „offensichtlich betrunken“ auf sie zugetorkelt, wird die Aktivistin zitiert. Sie sei übelst beschimpft und mit Gewalt bedroht worden. Nur die im letzten Moment eingetroffene Polizei hätte eine Eskalation der Gewalt verhindern können.

Dass die Vogelfänger es waren, die die Polizei zu Hilfe riefen, verschweigt Stadler. Überhaupt dürfte die Darstellung, die von den Tierschützern an das Internetmedium geschickt wurde, an der Realität ein wenig vorbeigehen. Denn beim „offensichtlich betrunkenen“ Vogelfänger handelt es sich um den Bad Ischler Pensionisten Hannes Aster, der an einer schweren Herzkrankheit leidet und deshalb seit Jahren keinen Tropfen Alkohol trinkt. „Was diese Tierschützer über mich im Internet verbreiten, ist eine Riesensauerei“, sagt der 76-Jährige im OÖN-Gespräch.

Die Tierschützer hätten ihm und zwei anderen Vogelfängern am Fuß des Siriuskogels aufgelauert. „Sie filmten und bedrängten mich“, sagt Aster. Vor allem hätten sie versucht, ihn zu provozieren. „Hau mir eine runter“, habe der Aktivist mehrmals gerufen. Die Vogelfänger hätten schließlich die Polizei zu Hilfe gerufen. „Diese Leute hoffen nur darauf, dass einer von uns einmal die Nerven verliert und zuschlägt“, sagt Aster. „Aber diesen Gefallen tun wir ihnen sicher nicht.“

Das Scharmützel spielte sich auf einem Privatgrundstück ab, das die Tierschützer eigentlich gar nicht betreten dürften. Die Vogelfänger dagegen haben dazu die Erlaubnis.

In Bad Ischl ist die Empörung nun groß. „Der Vogelfang ist legal“, sagt FP-Gemeinderat Andreas Laimer. „Es ist schlimm, mit welchen Mitteln manche versuchen, dieses Brauchtum in ein schlechtes Licht zu rücken.“

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