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Buch über pädophilen Pater, der trotz vieler Opfer ungeschoren blieb

Von Von Gerhard Hüttner   02.Dezember 2010

Der Benediktiner aus der Erzabtei St. Peter (Salzburg) wurde nach Recherchen des Autors und OÖN-Mitarbeiters Norbert Blaichinger bereits zu dessen Klosterzeiten „verdächtigt, Knaben zu missbrauchen“. 1980 kam er als Priester nach Geinberg, sechs Jahre später nach Zell am Moos und Oberhofen. Nach heftigen Protesten zog er nach München, später in den Wallfahrtsort Altötting, wo er heuer starb.

Obwohl die Zahl seiner Opfer auf bis zu 100 geschätzt wird, wurde der Pater nie zur Verantwortung gezogen. Es gab anonyme Anzeigen, die Polizei ermittelte, doch damals schwiegen die Opfer, was blieb, war bloß ein Aktenvermerk.

Pater B. wandelte zwischen Klostermauern und Pfarrhöfen und war als beurlaubter Mönch weder für den Erzabt St. Peter noch für die Linzer Bischof richtig greifbar. „Er hat als Amphibium gelebt“, beschreibt Blaichinger den Sonderstatus des Benediktiners B. Diese Situation sei ausschlaggebend, dass ihm zu Lebzeiten nie etwas nachgewiesen wurde.

Blaichinger befasst sich in seiner Dokumentation aber auch mit der Rolle der katholischen Kirche. „Es wurde viel zu lange zu- bzw. weggeschaut.“ Es wurde vertuscht, geschoben und versagt. „Von verschiedenen Seiten wurde gelogen, dass der Lügenbaron Münchhausen im Vergleich ein Empiriker ist.“

Mit seinem Buch will Blaichinger einen Beitrag leisten, um der Missbrauchsdiskussion einen weiteren Schub zur Aufklärung zu verleihen. „Pater B. – Eine Dokumentation“ ist im Verlag „edition innsalz“ erschienen und wird heute um 19 Uhr in der Oedmühle präsentiert. Es ist um 18,70 Euro im Buchhandel und beim Autor erhältlich: Tel. (0664) 4255000, office@irrseeakademie.com

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